Donnerstag, 25. April 2024

Archiv

125. Geburtstag von Karl Reinmuth
Der Heidelberger Astronom und seine Asteroiden

Vor 125 Jahren kam in Heidelberg Karl Wilhelm Reinmuth zur Welt. Er studierte in seiner Heimatstadt und war von 1914 an für mehr als 40 Jahre auf dem Observatorium Königstuhl tätig. Damals wurde in Deutschland noch intensiv der Himmel beobachtet.

Von Dirk Lorenzen | 04.05.2017
    Ein mit dem Computer erstelltes Bild zeigt einen Asteroiden nahe der Erde
    Ein mit dem Computer erstelltes Bild zeigt einen Asteroiden nahe der Erde. Karl Reinmuth hat viele Asteroiden entdeckt. (picture alliance / Planetary Resources)
    Karl Reinmuth entdeckte zwei periodische Kometen und fast 400 Asteroiden. Darunter ist auch Apollo, der Namensgeber einer ganzen Klasse von Objekten: Apollo-Asteroiden kreuzen die Bahn der Erde und sind daher potentiell gefährlich.
    Karl Reinmuth war sehr emsig, was das Benennen der von ihm entdeckten Asteroiden anging. So setzte er sämtliche Frauennamen aus seiner Familie an den Himmel – Objekte auf gewöhnlichen Bahnen wurden damals noch traditionell weiblich benannt. Seine Asteroiden heißen zum Beispiel Hildrun, Susi und Kunigunde. Wohl auf Bitten seines Berliner Kollegen Gustav Stracke hat er auch Beate am Himmel verewigt.
    Stracke hat am Astronomischen Rechen-Institut in Dahlem die Bahnen Hunderter Asteroiden berechnet. Zwar wollte er selbst nicht mit einem Namen geehrt werden, aus Dankbarkeit setzte Karl Reinmuth dennoch Strackea an den Himmel. Zudem hat er acht Asteroiden mit aufeinander folgenden Nummern so benannt, dass die Anfangsbuchstaben "G. Stracke" ergeben. Diesen Spaß konnte er sich erlauben – es waren alles "seine" Asteroiden.
    Karl Reinmuth ist 1979 im Alter von 87 Jahren verstorben. Auch er kreist um die Sonne: Den Asteroiden mit der Schnapszahl (1111) benannte er nach sich selbst: Reinmuthia.