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13,4 Milliarden Lichtjahre entfernt
Rekordgalaxie im Großen Bären

Nach Einbruch der Dunkelheit leuchtet der Große Wagen hoch am Westhimmel. Etwas oberhalb des Deichselansatzes am Wagenkasten befindet sich eine Galaxie, die 13,4 Milliarden Lichtjahre entfernt ist.

Von Dirk Lorenzen | 09.06.2016
    Die Rekordgalaxie im Großen Bären erscheint als verwaschener Lichtfleck
    Die Rekordgalaxie im Großen Bären erscheint als verwaschener Lichtfleck (NASA/ESA)
    Die Rekordgalaxie ging dem Team um den US-Astronomen Pascal Oesch von der Universität Yale ins Netz. Die Forscher haben mit dem Hubble-Weltraumteleskop Objekte im GOODS-Field Nord untersucht.
    Diese Himmelsgegend wurde in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Weltraumteleskopen und Instrumenten auf der Erde so intensiv beobachtet wie kaum ein anderer Bereich.
    Die Astronomen haben auf diese Weise auch extrem weit entfernte und sehr leuchtschwache Objekte erfasst. Die Hubble-Daten zeigen, dass die Galaxie mit der Bezeichnung GN-z-11 bei einer Rotverschiebung von 11,1 liegt.
    Das Licht der Galaxie ist in Folge der Ausdehnung des Kosmos sehr weit ins Rote verschoben. Es war sage und schreibe 13,4 Milliarden Jahre lang zu uns unterwegs.
    Licht also, das sich nur etwa 400 Millionen Jahre nach dem Urknall auf den Weg gemacht hat – lange bevor Sonne und Erde entstanden sind.
    Die Galaxie aus der Babyphase des Universums hat nur etwa ein Prozent der Masse unserer Milchstraße. Aber in ihr entstehen in rasantem Tempo neue Sterne – daher ist sie sehr hell und trotz der enormen Entfernung noch zu sehen.
    Das James-Webb-Weltraumteleskop, der Nachfolger von Hubble, soll in zwei Jahren starten und dann noch weiter hinaus ins All blicken – dem Urknall also noch ein Stück näher kommen.