Donnerstag, 25. April 2024

Archiv

135. Geburtstag von Eugene Delporte
Der dem Himmel Grenzen setzt

Heute vor 135 Jahren kam im belgischen Genappe Eugène Joseph Delporte zur Welt. Nach seinem Studium an der Freien Universität Brüssel trat er eine Stelle an der Königlichen Sternwarte in Uccle an. Dort beschäftigte er sich vor allem mit dem Erstellen von Sternkatalogen und der Beobachtung von Kleinplaneten.

Von Dirk Lorenzen | 10.01.2017
    Eugène Delporte arbeitete an der Sternwarte Uccle.
    Eugène Delporte arbeitete an der Sternwarte Uccle. (Uccle Obs.)
    66 Asteroiden hat er entdeckt – darunter den berühmten Amor, der der Erde sehr nah kommen kann. Bei der Benennung der Asteroiden war Eugène Delporte offenbar nicht ganz frei von Eitelkeit: Einer heißt nach seinem Entdecker Delportia.
    Eugène Delportes bedeutendster Beitrag zur Astronomie ist das präzise Eingrenzen der Sternbilder. Die Internationale Astronomische Union hatte ihn Mitte der zwanziger Jahre beauftragt, die 88 Sternbilder durch klare Randlinien zu trennen. Bis dahin war bei etlichen Himmelsobjekten unklar, zu welcher Figur sie gehörten. Eugène Delporte legte die Grenzen fest, wobei er sich allein an den himmlischen Längen- und Breitengraden orientierte. Die Sternbilder haben somit eckige Umrisse, wie einige Länder in Afrika oder viele US-Bundesstaaten.
    Das Sternbild Drache, das sich um den Pol windet, hat 50 Ecken bekommen. Dagegen ist der Große Hund ein schlichtes Viereck. Seit 1928 gelten die vorgeschlagenen Grenzen ganz offiziell. Seitdem ist klar, zu welcher Himmelsfigur ein Stern gehört.
    1955 ist Eugène Delporte im Alter von 73 Jahren verstorben. Seine Sternbildgrenzen aber gibt es noch heute.