Donnerstag, 28. März 2024

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170 Jahre Johann Palisa
Der Mann mit dem Kleinplanetenrekord

Vor 170 Jahren erblickte Johann Palisa im zu jener Zeit zur k. und k. Monarchie Österreich-Ungarn gehörenden Teil Schlesiens das Licht der Welt. Damals kannten die Astronomen gerade einmal neun Kleinplaneten zwischen Mars und Jupiter.

Von Hermann-Michael Hahn | 06.12.2018
    Johann Palisa, ein besonders erfolgreicher Asteroiden-Entdecker
    Johann Palisa, ein besonders erfolgreicher Asteroiden-Entdecker (Universitätssternwarte Wien)
    Als Palisa 18 Jahre später in Wien mit dem Studium der Astronomie und Mathematik begann, hatte sich die Zahl der bekannten Kleinplaneten etwa verzehnfacht.
    Nach kurzen Anstellungen an der alten Universitätssternwarte Wien und dem Genfer Observatorium übernahm er als erst 24jähriger die Leitung des Marine-Observatoriums in Pola im heutigen Kroatien.
    Dort entdeckte Johann Palisa mit einem vergleichsweise kleinen Teleskop von fünfzehn Zentimetern Durchmesser innerhalb von gut sechs Jahren 29 weitere Kleinplaneten. Mehr hatte zu diesem Zeitpunkt nur sein in den USA arbeitender deutscher Kollege Christian Heinrich Peters entdeckt, der allerdings dreizehn Jahre vor ihm damit angefangen hatte.
    Johann Palisa hat auch den Asteroiden Ida entdeckt, an dem die Raumsonde Galileo vorbeigeflogen ist (NASA)
    Johann Palisa hat auch den Asteroiden Ida entdeckt, den die Raumsonde Galileo passierte (NASA)
    1880 kehrte Palisa an die – inzwischen neue – Wiener Universitätssternwarte zurück. Dort stand ihm drei Jahre später das damals größte Linsenteleskop der Erde mit einem Durchmesser von 68 Zentimetern zur Verfügung.
    Bis zu seinem Tod 1925 im Alter von 76 Jahren entdeckte Johann Palisa noch 92 weitere Kleinplaneten – alle durch visuelle Beobachtung, das heißt ohne die Hilfe der Astrofotografie.
    Insgesamt hat er auf diese Weise mehr als elf Prozent aller damals bekannten Asteroiden gefunden.