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190. Geburtstag des fantasievollen Vaters der Raumfahrt
Jules Verne und sein Flug zum Mond

Vor 190 Jahren kam in Nantes Jules Verne zur Welt. Der französische Schriftsteller ist einer der Begründer der Science-Fiction-Literatur – und hat viele Ingenieure und Astronauten inspiriert.

Von Dirk Lorenzen | 08.02.2018
    Das ESA-Raumschiff „Jules Verne“ kurz vor dem Andocken an die Internationale Raumstation. (NASA/ESA)
    Das ESA-Raumschiff „Jules Verne“ kurz vor dem Andocken an die Internationale Raumstation. (NASA/ESA) ((NASA/ESA))
    Kein Wunder, denn in seinem Buch "Von der Erde zum Mond" hat er die Reise zu unserem Begleiter erstaunlich präzise beschrieben – hundert Jahre vor den Apollo-Flügen. Bei Jules Verne kommt allerdings keine Rakete zum Einsatz, sondern eine 300 Meter lange Kanone. Die steht in Florida, in der Nähe des heutigen NASA-Weltraumbahnhofs.
    Die Reise zum Mond erfolgt in einem großen Projektil, das drei Personen Platz bietet – was genau der Besatzungsgröße der Apollo-Flüge entspricht. Allerdings hat die Crew auch zwei Hunde an Bord. Durch den Abschuss mit der Kanone ist die Mannschaft zunächst betäubt, einer der Hunde stirbt sogar.
    Bei Jules Verne verfolgen Astronomen den Flug von einer Sternwarte in den Bergen Colorados aus. Die großen US-Sternwarten sind später allerdings in Kalifornien entstanden. In der Fortsetzung der Geschichte, im Buch "Reise um den Mond", stimmen die Parallelen zur Wirklichkeit wieder: Zwar verfehlt das Projektil sein Ziel, aber es fliegt um den Mond herum und landet sicher im Pazifik. Auch hier lässt Apollo grüßen.
    Jules Verne ist 1905 im Alter von 77 Jahren gestorben. 2008 ist der große Mondvisionär sogar selbst ins All geflogen – die ESA hatte für ihr erstes Transportraumschiff zur ISS einen passenden Namenspatron ausgewählt: Jules Verne.