Donnerstag, 18. April 2024

Archiv


1968 - Bildspur eines Jahres

1968 ist zur Chiffre für kulturelle und gesellschaftliche Veränderungen geworden, die nicht auf Deutschland oder Westeuropa beschränkt waren. Der Filmemacher Andres Veiel hat einen ganz eigenen Zugang zur deutschen Geschichte: Er lotete sie beispielsweise mit Hilfe der Kamera in "Black Box BRD" aus.

Moderation: Karin Fischer | 13.04.2008
    Am 4. April des Jahres 1968 wird Martin Luther King in Memphis erschossen; am 11. April wird der Studentenführer Rudi Dutschke durch Schüsse lebensgefährlich verletzt, was zu den "Osterunruhen" in Deutschland führt; Anfang Mai sieht die Welt Straßenschlachten in Paris: Drei Daten eines ereignisreichen Jahres, das jedoch mehr war als der massenhafte und zum Teil gewalttätige Protest.

    "1968" ist zur Chiffre für kulturelle und gesellschaftliche Veränderungen geworden, die nicht auf Deutschland oder Westeuropa beschränkt waren. "1968" steht für die Revolte der Jugend gegen eine verkrustete Gesellschaft, für Flower-Power und APO, für freie Liebe und die Notstandsgesetze, für Prager Frühling und Pariser Mai-Unruhen. Und "1968" ist im Jubiläumsjahr immer noch umstritten.

    Der Filmemacher Andres Veiel hat einen ganz eigenen Zugang zur deutschen Geschichte, auch zu deutschen Gewalt-Geschichten: er lotet sie mit Hilfe der Kamera aus, wie in "Black Box BRD" oder im Dokumentarstück "Der Kick", einem inzwischen auch an Schulen vorgeführten "Lehrstück über Gewalt". Karin Fischer hat mit Andres Veiel über dessen Arbeit zu "1968" gesprochen.

    In den "Kulturfragen" hörten Sie den Filmemacher und Autor Andres Veiel im Gespräch mit Karin Fischer. Sein zusammen mit Gerd Koenen verfasstes Buch "1968 - Bildspur eines Jahres" ist im Fackelträger Verlag erschienen.

    Sie können die "Kulturfragen" bis mindestens 14. September 2008 in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören