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22. Mitglied der Weltraumbehörde
Ungarn und die ESA

Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat inzwischen 22 Mitgliedsstaaten. Der jüngste Beitritt war der von Ungarn – aber es wird sicher nicht der letzte gewesen sein. 1975 hatten zehn Staaten die ESA gegründet: Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande, Spanien, Schweden, die Schweiz und Deutschland.

Von Dirk Lorenzen | 15.02.2016
    Satellitenbild von Ungarn, das nun auch zur ESA gehört
    Satellitenbild von Ungarn, das nun auch zur ESA gehört (Copernicus/ESA)
    Im Laufe der Jahre waren noch Finnland, Luxemburg, Norwegen, Griechenland, Österreich, Polen, Irland, Portugal, Estland, Rumänien und Tschechien hinzugekommen.
    Es sind also noch nicht alle EU-Staaten Mitglied der ESA. Umgekehrt sind mit der Schweiz und Norwegen zwei Nicht-EU-Mitglieder bei der ESA dabei.
    Das dämpft etwas die Begehrlichkeiten der Europäischen Union, sich die ESA gewissermaßen als Raumfahrtbehörde einzuverleiben. ESA und EU sind völlig unabhängig voneinander. Aber sie kooperieren bei manchen Projekten, etwa beim Erdbeobachtungsprogramm Copernicus oder dem Satellitennavigationssystem Galileo.
    Ungarn hat damit nun auch Zugang zur Internationalen Raumstation
    Ungarn hat damit nun auch Zugang zur Internationalen Raumstation (NASA)
    Ungarn, das nun auch zur ESA gehört, hat keine sehr große Raumfahrttradition, aber eine sehr weit zurückreichende. Schon 1980 ist Bertalan Farkas im Rahmen des sowjetischen Interkosmos-Programms für acht Tage ins All geflogen – als bisher einziger Ungar.
    Der erste ungarische Satellit, MaSat Eins, war ein Cubesat, also ein Minisatellit etwa von den Ausmaßen eines Zauberwürfels. Er ist 2012 als Zusatzmasse auf einer Vega-Rakete der ESA gestartet.
    Nach einigen Jahrzehnten der Kooperation zählt Ungarn nun ganz offiziell zur europäischen Raumfahrtfamilie.