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25 Jahre Geotail
Dauerbrenner im Erdschweif

Vor 25 Jahren ist von Cape Canaveral aus der Satellit Geotail gestartet, ein japanisches Projekt mit Beteiligung einiger US-Wissenschaftler. Wie der englische Name nahe legt, erkundet Geotail den Magnetschweif unserer Erde.

Von Dirk Lorenzen | 24.07.2017
    Die Raumsonde Geotail im Weltraum (Zeichnung)
    Die Raumsonde Geotail im Weltraum (Zeichnung) (JAXA)
    Der Sonnenwind, ein Strom geladener Teilchen von der Sonne, verformt das an sich in etwa kugelförmige Magnetfeld der Erde. In Richtung Sonne wird es vom anströmenden Sonnenwind zusammengedrückt – auf der Nachtseite dagegen sehr weit in die Länge gezogen.
    Mit Geotail untersuchen die Physiker vor allem den langen Magnetschweif der Erde. In den ersten zwei Jahren flog der Satellit in bis zu dreifacher Mondentfernung durch das Magnetfeld der Erde. Nie zuvor hatte eine Sonde so weit draußen regelmäßige Messungen durchgeführt.
    1995 wurde die Bahn abgesenkt, um das Magnetfeld in der Nähe der Erde zu untersuchen. Geotail entfernt sich seitdem nur noch auf etwa halbe Mondentfernung.
    Der Satellit ist ein Zylinder mit gut zwei Metern Durchmesser und anderthalb Metern Höhe, der sich ständig um seine Achse dreht. An Bord befinden sich sieben Instrumente. Sie erfassen unter anderem Stärke und Ausdehnung des magnetischen und elektrischen Feldes sowie die Bewegung der geladenen Teilchen.
    Eine Kamera ist nicht an Bord. Denn Magnetfelder sind nicht zu sehen, sondern nur zu spüren.
    Geotail gehört zu den Dauerbrennern im All. Der Satellit ist nun ein Vierteljahrhundert im All und noch immer in Betrieb. Alle fünf Tage läuft er auf einer lang gestreckten Ellipse einmal um die Erde herum.