Mittwoch, 17. April 2024

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275. Geburtstag von Georg Christoph Lichtenberg
Der Physiker mit den Aphorismen

1742 kam Georg Christoph Lichtenberg zur Welt, als siebzehntes Kind eines Pfarrers. Nach seinem Studium in Göttingen wurde Lichtenberg dort Professor für Physik, Mathematik und Astronomie. Er war engagierter Verfechter der Aufklärung und der erste wirklich experimentelle Physiker Deutschlands.

Von Dirk Lorenzen | 01.07.2017
    Lichtenberg (1742-1799) in Lebensgröße auf dem Göttinger Marktplatz.
    Bekannt als experimenteller Physiker und Liebhaber von Aphorismen: Georg Christoph Lichtenberg. (Lorenzen)
    Lichtenberg hielt begeisternde Vorlesungen, erforschte die Elektrizität, führte eine erste Vermessung des Königreichs Hannover durch, animierte seinen Kollegen Ernst Chladni dazu, die bahnbrechende Theorie zum kosmischen Ursprung der Meteoriten zu veröffentlichen - und enttäuschte Johann Wolfgang von Goethe, der sich von Lichtenberg Unterstützung für seine Farbenlehre erhofft hatte.
    Berühmt sind die "Sudelbücher", in die der Physiker viele Gedanken notiert hat - heute ist Lichtenberg vor allem wegen dieser Aphorismen bekannt. Zu seinen Studenten gehörte auch ein junger Mann aus Braunschweig. Am 28. Oktober 1796 notierte Lichtenberg in seinem Kalender: "Herr Gauß bringt mich um meinen Kaffee, indem er von drei bis um fünf sitzt".
    Den Aufstieg von Carl Friedrich Gauß zu einem der größten Gelehrten überhaupt hat Georg Christoph Lichtenberg nicht mehr erlebt. 1799 ist er im Alter von 56 Jahren gestorben. In Göttingen erinnert ein Denkmal auf dem Marktplatz an ihn. Wie die Statue in Lebensgröße zeigt, war Lichtenberg ein kleiner großer Physiker.