Die diesjährige Spielzeit der 3. Liga erinnert stark an die letzte DDR-Oberliga aus der Saison 1990/91. Mit Hansa Rostock, Dynamo Dresden, Rot-Weiß Erfurt, Hallescher FC, Chemnitzer FC und Energie Cottbus stehen gleich sechs Traditionsvereine aus der ehemaligen DDR in der dritthöchsten deutschen Spielklasse. Damit zeigt die 3. Liga einmal mehr, wie stark das Ost-West-Gefälle im deutschen Profi-Fußball ist.
Den Abstieg aus der 2.Bundesliga hat Dynamo Dresden dabei ziemlich gut verdaut. Die Dresdner konnten auch als Drittligist einen Mitgliederzuwachs verzeichnen. Die Zahl der Neuanmeldungen war seit dem Abstieg in die 3. Liga erstaunlicherweise mehr als doppelt so hoch wie die Anzahl der Vereinsaustritte. Und auch die Zahl der verkauften Dauerkarten blieb hoch. Mit mehr als 10.000 Saisontickets sind die Sachsen auch in dieser Kategorie der Liga-Primus.
Geringe TV-Einnahmen, mangelndes Sponsoren-Interesse
Geradezu mickrig sind aber die Einkünfte der Drittligisten bei den TV-Geldern. Gerade einmal 750.000 Euro bekommen die Vereine pro Saison. Zum Vergleich: Arminia Bielefeld bekam in der vergangenen 2. Liga-Saison noch fast vier Millionen Euro. Und natürlich machen sich die Sponsoren in der 3. Liga rar. So heißt die Spielstätte von Dynamo Dresden seit dieser Saison auch nur noch offiziell Stadion Dresden. Einen Sponsor, der der Arena seinen Namen leihen wollte, fand sich nicht.
Neben den vielen ehemaligen DDR-Oberligisten finden sich auch viele ehemalige Bundesligisten in Liga 3. Neben Dresden, Cottbus und Hansa Rostock, sind auch die Ex-Erstligisten Arminia Bielefeld, der MSV Duisburg, die Stuttgarter Kickers, die SpVgg Unterhaching, Fortuna Köln und Preußen Münster in der Liga vertreten.
Mittlerweile geht die 3. Liga schon in ihre achte Saison und einer hat deswegen sogar einen Grund zu feiern. Jens Truckenbrod von Preußen Münster ist der Liga-Dauerbrenner der Saison. Er ist seit der Premierensaison 2008 dabei und braucht nur noch zwei weitere Einsätze, um zum alleinigen Rekordspieler einer Liga aufzusteigen, die er am liebsten schon längst verlassen hätte.