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320 Jahre John Bevis
Krebsnebel, Planetenbedeckung, Sternatlas

In den Abendstunden steigt am Osthimmel der Stier empor. Knapp oberhalb des unteren Horns befindet sich der Krebsnebel. 1731 hat der Engländer John Bevis diesen Überrest einer Supernova-Explosion entdeckt.

Von Dirk Lorenzen | 10.11.2015
    Das Sternbild Krebs im Atlas Celeste von John Bevis
    Das Sternbild Krebs im Atlas Celeste von John Bevis (Foto: Bevis)
    Zwar taucht das Objekt als Nummer 1 im berühmten Nebel-Katalog von Charles Messier auf. Doch der französische Astronom war nicht der erste, der diesen Nebel bemerkt hat. John Bevis hatte ihn schon Jahrzehnte zuvor beobachtet.
    Er kam heute vor 320 Jahren zur Welt, am 10. November 1695. Er war als Arzt tätig und zudem ein begeisterter Amateurastronom. Eine Zeit lang benutzte John Bevis die Teleskope der Sternwarte Greenwich bei London. Von dort aus hat er im Mai 1737 offenbar ein ganz besonderes Himmelsereignis verfolgt: eine Bedeckung Merkurs durch die Venus.
    Später errichtete er im Norden von London ein privates Observatorium. Viele seiner Beobachtungen fügte er im Himmelsatlas "Uranographia Britannica" zusammen. Nach dem Stechen von gut 50 Druckplatten war sein Verleger pleite. Das viel beachtete Werk ist daher erst Jahrzehnte später posthum erschienen, unter dem Titel "Atlas Celeste".
    Darüber hinaus hat John Bevis ein Verfahren entwickelt, um die Verfinsterungen und Bedeckungen der Jupitermonde vorherzusagen. Kurz vor seinem 76. Geburtstag verstarb John Bevis im Jahr 1771 an den Folgen eines tragischen Arbeitsunfalls: Der betagte Astronom war vom Gerüst seines Teleskops gestürzt.