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35 Millionen iPhones verkauft

Apple hat es wieder geschafft: Der Konzern hat alle Skeptiker widerlegt und in den vergangenen drei Monaten glänzende Geschäfte gemacht. Vor allem das iPhone ist weiter gefragt und bleibt eine Geldmaschine.

Von Heike Wipperfürth | 25.04.2012
    Seit acht Monaten ist Tim Cook neuer Chef von Apple, dem teuersten Konzern der Welt. Viele Fans und Investoren haben sich nach dem Tode seines legendären Vorgängers Steve Jobs gefragt, ob der kalifornische Elektronikkonzern ohne Jobs überhaupt funktionieren kann. Cook bewies gestern, dass er das kann: Unter seiner Leitung hat Apple im zweiten Quartal einen Gewinn von 11,6 Milliarden Dollar vorgelegt - das ist 96 Prozent mehr als zur gleichen Zeit im Vorjahr. Ein toller Erfolg.

    Gleichzeitig hat Apple rund 35 Millionen iPhones und 4 Millionen Macs verkauft - weit mehr als Analysten vorausgesagt haben. Der Apple-Boom ist ungebrochen.

    "Dank Rekordumsätzen bei iPhone, iPad und Mac haben wir die besten Umsätze erzielt, die wir jemals in einem März-Quartal hatten."

    Das war Peter Oppenheimer, Finanzchef von Apple, während einer Telefonkonferenz nach der Veröffentlichung der neuen Quartalszahlen. Sorge bereitet Analysten allerdings das iPad. Insgesamt hat Apple im zweiten Quartal 11,8 Millionen dieser Exemplare verkauft und liegt damit deutlich unter den Erwartungen der Analysten. Das iPad dominiert den Tablet-Markt aber weiter und übertraf die Verkaufszahlen vom Vorjahr um 150 Prozent.

    Die große Frage ist natürlich: Kann Apple sein Wachstumstempo halten? Wenn Tim Cook recht hat, wird der Konzern damit keine großen Probleme haben. So konnte der Computerhersteller seinen Umsatz in China auf 7,9 Milliarden Dollar steigern - das ist drei Mal so viel wie zur gleichen Zeit im letzten Jahr. Selbst Tim Cook ist überrascht davon, wie erfolgreich sich die Apple Produkte in China verkaufen.

    "Es ist verblüffend, wie gut wir sind."

    Hinzu kommt: Auch Standardprodukte wie das mobile iOS-Betriebssystem sind bei den Käufern weiterhin sehr beliebt: 365 Millionen dieser Geräte hat Apple bisher verkauft, davon 50 Millionen im letzten Quartal.

    Zukunftsprodukte anbieten, so lautet die Devise von Steve Jobs. Noch immer ist der Konzern tief durch ihn geprägt. Tim Cook kann es sich nicht leisten, da nicht mitzumachen. Im Oktober wird das iPhone 5 erwartet. Vielleicht wird es ja ebenso erfolgreich wie ein anderes Produkt, das Cook den Nutzern vor sechs Monaten zum ersten Mal anbot: eine iCloud, die Daten extern speichert. Mit 125 Millionen Nutzern übertrifft Apple damit die Erwartungen der Analysten. Und erweckt die Hoffnung der Märkte und Investoren auf immer mehr Erfolgsprodukte. Gelingt das, ist der Konzern nicht mehr zu stoppen.

    Ganz klar: Tim Cook hat es nicht leicht. Doch nicht umsonst hat sich Steve Jobs einen Nachfolger ausgesucht, der ihn vertrat, als er erkrankte, und dem er vertraute. Auch wenn Tim Cook immer wieder behauptete, dass Steve Jobs unersetzbar war - bis er gestern genau das Gegenteil bewies.