Donnerstag, 28. März 2024

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50 Jahre Sojus 1 und das Komarow-Unglück
Tödliches Ende einer Dienstreise

Der 24. April 1967 war ein schwarzer Tag für die bemannte Raumfahrt. Fast 18-mal hatte der sowjetische Kosmonaut Wladimir Michailowitsch Komarow in seinem neuen Raumschiff Sojus 1 die Erde umrundet. Eigentlich hatte ihm noch eine zweite Sojus mit drei Kosmonauten folgen sollen, denn es war ein erstes Andock-Manöver geplant.

Von Hermann-Michael Hahn | 24.04.2017
    Wladimir Komarow im Gespräch mit Juri Gagarin.
    Wladimir Komarow im Gespräch mit Juri Gagarin. (Roskosmos)
    Doch das neue Sojus-Raumschiff mit Komarow an Bord hatte schon zuvor bei zwei unbemannten Testflügen diverse Fehlfunktionen gezeigt. Auch beim ersten bemannten Einsatz gab es schwere Pannen.
    So entfalteten sich die beiden Solarzellenflächen nur unvollständig. Der Sonnensensor, der eine dauerhafte Ausrichtung der Sonnenzellen gewährleisten sollte, versagte seinen Dienst.
    Scheitern wegen begrenzter Batterieleistung
    Damit war die Energieversorgung der Bordsysteme unzureichend, zumal die Batterien nur eine sehr begrenzte Leistung besaßen. So wurde das vorgesehene Testprogramm gestrichen und eine vorzeitige Landung eingeleitet.
    Aber auch die Rückkehr zur Erde funktionierte nicht wie geplant, weil die Lagesensoren widersprüchliche Daten lieferten, was die automatische Zündung des Bremstriebwerks verhinderte.
    Tragisches Ende des Raumflugs
    Die Trümmer des abgestürzten Raumschiffes Soyuz 1.
    Die Trümmer des abgestürzten Raumschiffes Soyuz 1. (Roskosmos)
    Komarow versuchte sich an einer von Hand gesteuerten Ausrichtung der Sojuskapsel und leitete über der Nachtseite der Erde die Landung ein. Dabei kam es zur Katastrophe, denn weder der Hauptbremsfallschirm noch der Reservefallschirm öffneten sich.
    Wladimir Komarow überlebte den Aufprall mit fast 150 Kilometern pro Stunde nicht. Zum ersten Mal war bei einem Raumflug ein Mensch zu Tode gekommen. Der Kosmonaut wurde nur vierzig Jahre alt.