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Abgasskandal
Womöglich nicht nur VW betroffen

Möglicherweise stoßen nicht nur Dieselfahrzeuge von VW mehr Stickoxid aus als sie eigentlich dürfen, sondern auch Autos anderer Hersteller. Der ADAC habe nach einem anderen als üblichen Prüfverfahren getestet, und so teilweise drastische Überschreitungen festgestellt, sagte Wissenschaftsjournalist Sönke Gäthke im DLF.

Sönke Gäthke im Gespräch mit Ralf Krauter | 09.10.2015
    Blick auf einen Doppelrohr-Auspuff
    Wissenschaftsjournalist Gäthke: "Was im Labor als Ergebnis herauskommt, hat mit dem, was wirklich auf der Straße passiert, nicht mehr viel zu tun. (picture alliance / dpa / Karl-Josef Hildenbrand )
    Schnell, langsam, ganz schnell, allmählich schneller werden ... Die Fahrweise, die Autos auf Prüfständen abverlangt werde, entspreche nicht dem realen Fahrverhalten auf der Straße, sagte Sönke Gäthke. "Daher kann auch eine Bordelektronik erkennen, dass es ein Laborzyklus ist und Motor wie Abgasreinigung so steuern, dass die Abgase sauberer werden."
    Eine Reihe von Experten setze deshalb auf einen neuen sogenannten Prüfzyklus. Dabei entspreche das geprüfte Fahrverhalten auch mehr den tatsächlichen Fahrgewohnheiten der Menschen, so Gäthke.
    "Der ADAC zum Beispiel testet im echotest nach diesem Verfahren - und hat dabei zum Teil massive Überschreitungen der Stickoxidmenge festgestellt."
    Der neue Prüfzyklus könnte in den kommenden Jahren in Europa vorgeschrieben werden.
    Das gesamte Gespräch können Sie sechs Monate in unserem Audio-Player nachhören.