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ADAC
Die schwierige Reform des Automobilclubs

Mit einem Reformprogramm will der ADAC aus der Krise kommen. Vom 8. bis 10. Mai treffen sich die Gremien des Clubs zur Hauptversammlung in Saarbrücken. Im Vorfeld hat der externe Beirat im Deutschlandfunk deutliche Kritik an der Zusammenarbeit mit dem Verein geäußert. Beim Stichwort Finanzen lasse der ADAC die notwendige Transparenz vermissen.

Von Andreas Kolbe | 07.05.2014
    Ein Abschleppunternehmen im Auftrag des ADAC schleppt am 30.04.2014 in Berlin ein Auto ab.
    Der ADAC muss versuchen, den Karren wieder aus dem Dreck zu ziehen. (dpa / Hauke-Christian Dittrich)
    Eigentlich soll der Beirat den ADAC bei seinen Reformen unterstützen. Prominente Namen wie UNICEF-Chef Jürgen Heraeus oder Ex-Verfassungsgerichtspräsident Hans-Jürgen Papier sollen helfen, verloren gegangenes Vertrauen zurück zu gewinnen.
    Doch selbst dem Beirat gegenüber hat der ADAC in den bisherigen Sitzungen seine Vermögensverhältnisse nicht ausreichend offen gelegt, kritisiert im Deutschlandfunk-Interview Beiratsmitglied Edda Müller, die Vorsitzende von Transparency International in Deutschland.
    "Ich muss deutlich sagen, dass – auch nach der zweiten Sitzung – ich noch keinen hundertprozentigen Überblick darüber habe, wie eigentlich die Finanzsituation des Vereins aussieht. Also hier ist absolut mehr Transparenz notwendig. Und das muss jetzt in dem Arbeitsprozess, der angestoßen worden ist, im Einzelnen und sehr konkret und sehr detailliert dargelegt werden."
    Nach Expertenschätzung verfügt der ADAC mit seinen Regionalclubs und unzähligen Tochter- und Enkelgesellschaften über ein Milliardenvermögen. Von einer Bilanzsumme von 3,5 Milliarden Euro berichtete am Wochenende das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" aus internen Papieren.
    Programmtipp
    In der Sendung "Hintergrund" geht es ab 18.40 Uhr ausführlich um den ADAC und die Reformen.