Mittwoch, 24. April 2024

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Afrika-Cup 2017
"Die Menschen in Gabun haben gerade andere Sorgen"

Mitte Januar 2017 beginnt in Gabun der Afrika-Cup. In der Bevölkerung rechnet Linda Staude nicht mit allzu großer Begeisterung für das Fußballspektakel. Es könne aber sein, "dass man das Event für politische Demonstrationen nutzt", sagte die Afrika-Korrespondentin im DLF.

Linda Staude im Gespräch mit Philipp May | 08.01.2017
    Issa Hayato vom afrikanischen Fußballverband CAF verkündet im April 2015 Gabun als Ausrichter des Afrika Cup 2017.
    Gabun richtet den Afrika-Cup 2017 aus. (dpa / picture alliance / Khaled Elfiqi)
    Gabun sei politisch gesehen schon seit Jahrzehnten in den Händen einer einzigen Familie, berichtete Afrika-Korrespondentin Linda Staude in der Sendung "Sport am Sonntag". Rund um die Wahlen im vergangenen Jahr warf die Opposition der Regierung Wahlfälschungen vor - es kam zu gewaltsamen Ausschreitungen.
    Wirtschaftlich und politisch schwierig
    Linda Staude hält es für möglich, dass die Opposition den vom 14. Januar bis 5. Februar 2017 in Gabun stattfindenden Afrika-Cup für Demonstrationen nutzt, um die Weltpresse vor Ort auf die Probleme im autokratisch regierten Land aufmerksam zu machen. Und davon gebe es einige: Schwächelnde Wirtschaft, hohe Arbeitslosigkeit - in dieser Situation sei "Fußball nicht wirklich das Interesse Nummer 1 vieler Gabuner", sagte Staude. Es könnte am Rande des Sportevents durchaus auch zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften kommen.
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