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Albtraum aus Teer

In der Luft hängt ein penetranter Gestank nach Öl und Schwefel. Alle paar Sekunden schallen Kanonenschüsse über die Ebene, um Vögel von giftigen Seen fernzuhalten. Am Horizont ragt ein Gewirr aus Stahlrohren und –türmen empor, aus denen dunkler Rauch aufsteigt.

Von Monika Seynsche | 19.02.2012
    Die Kulisse erinnert an ein dunkles, böses Märchen, aber es ist die Zukunft der kanadischen Energieversorgung. Auf einer Fläche fast halb so groß wie Deutschland liegen im Westen des Landes riesige Teervorkommen im Untergrund, aus denen sich mit gewaltigem Aufwand eine Art Rohöl gewinnen lässt. Allerdings nicht ohne gravierende Folgen für die Umwelt.

    Um an das Öl zu gelangen werden Moorgebiete unwiederbringlich zerstört, Wälder gerodet und Flüsse mit Schadstoffen und Schwermetallen belastet. Der kanadische Ölrausch reißt eine Wunde in die Landschaft, die niemals vollständig wird heilen können.


    "Manuskript zur Sendung:"

    Albtraum aus Teer

    "Weiterführende Links:"

    Seiten des Deutschlandradios:

    Sonderseite zum Themenschwerpunkt "Wunden der Erde"


    Letzte Reserven
    (Wissenschaft im Brennpunkt vom 13.11.11)

    Das schwarze Gold fließt wieder
    (Weltzeit vom 02.11.11)

    Bodenheizung statt Dampfbad
    (Forschung aktuell vom 08.08.11)

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    (Umwelt und Verbraucher vom 31.12.09)

    Auf Sand gebaut
    (Wissenschaft im Brennpunkt vom 21.10.07)

    Links ins Netz:

    Hintergrundinformationen des Pembina-Institutes zu Ölsand

    Hintergrundinformationen der Regierung von Alberta zu Ölsand

    Studie zum Schadstoffeintrag in den Athabasca River

    Studie zu Krebsfällen in Fort Chipewyan (PDF-Datei)

    Bericht zur Grundwassergefährund durch das In Situ-Verfahren

    Video auf Youtube: Wie aus Ölsanden Öl gewonnen wird.