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Aldebaran vom Mond bedeckt
Wenn der Mond das Stierauge frisst

Zum zweiten Mal in diesem Monat zieht der Mond in der Nacht auf morgen vor einem hellen Stern entlang und bedeckt ihn eine Zeit lang. In jeder Nacht gibt es mehrere solcher Sternbedeckungen durch den Mond, aber die wenigsten der bedeckten Sterne sind mit bloßem Auge zu erkennen.

Von Hermann-Michael Hahn | 30.12.2017
    Morgen früh um 2 Uhr steht der fast volle Mond noch rechts (westlich) von Aldebaran, dem rötlichen Stierauge
    20171230a: Morgen früh um 2 Uhr steht der fast volle Mond noch rechts (westlich) von Aldebaran, dem rötlichen Stierauge (Hahn)
    Und noch weniger sind hell genug, dass sie vom Mond nicht völlig überstrahlt werden. Dazu müssen sie schon mindestens der ersten Größenklasse angehören, also zu den hellsten Sternen am Himmel zählen. Von diesen aber gibt es entlang der Mondbahn nur vier – Regulus im Löwen, Spica in der Jungfrau, Antares im Skorpion und Aldebaran im Stier.
    75 Minuten später (am 31.12.2017 um 3:15 Uhr MEZ) hat der Mond den rötlichen Stern Aldebaran wieder frei gegeben
    75 Minuten später (am 31.12.2017 um 3:15 Uhr MEZ) hat der Mond den rötlichen Stern Aldebaran wieder frei gegeben (Hahn)
    Aldebaran, das rötliche Stierauge, wird morgen früh gegen 2.20 Uhr für eine knappe Dreiviertel Stunde hinter dem Mond verschwinden. Leider ist der nahezu vollständig beleuchtet, so dass er sehr hell erscheint und auf der linken, vorauseilenden Seite nur einen schmalen noch dunklen Rand besitzt. Entsprechend sollte man zur Beobachtung ein Fernglas benutzen, das den hellen Aldebaran so lange wie möglich neben dem linken, noch dunklen Mondrand zeigt.
    Er wird dann ziemlich plötzlich hinter dem Mond verschwinden, gerade so, als habe jemand den Lichtschalter gedrückt. Dabei hängt es von der Position des Beobachters auf der Erde ab, wann genau die Sternbedeckung beginnt und endet. Entsprechendes gilt auch für die Dauer des Ereignisses. Da Aldebaran am hellen, rechten Mondrand wieder auftaucht und deshalb ohnehin zunächst kaum zu erkennen ist, hilft auch eine präzise Zeitangabe wenig.