Donnerstag, 28. März 2024

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Alle Sendetermine im September
Aufnahmen mit Werken von Bach bis Penderecki

Neben Festivalmitschnitten aus Ludwigsburg, Schwetzingen oder Bad Kissingen gibt es im "Musikforum" im September wieder etliche Ausschnitte von neuen Produktionen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal wie beispielsweise Johann Sebastian Bachs "Brandenburgischen Konzerten". Und eine Interpretation ganz im Sinne des Komponisten verspricht ein Konzert, in dem Krzysztof Penderecki sein Klavierkonzert dirigiert.

03.09.2014
    3. September
    Blick ins Privatleben
    "Intermezzo" von Richard Strauss
    Allein die beiden Anfangsbuchstaben des Hofkapellmeisters Robert Storch in der zweiaktigen Oper "Intermezzo" haben geradezu verräterische Ähnlichkeit mit denen des Komponisten Richard Strauss. Auch die Eifersucht der resoluten Christine Storch war offensichtlich der temperamentvollen Ehefrau Pauline de Ahna nachempfunden und Franz hieß sowohl das Kind in der Oper als auch der Erstgeborene der Familie Strauss. Das durchaus autobiografisch gefärbte Werk wurde im Rahmen der Feierlichkeiten zu Strauss' 60. Geburtstag uraufgeführt, ist heute jedoch nur selten auf der Bühne zu erleben. Anlässlich seines 150. Geburtstages gibt es nun eine Neueinspielung von "Intermezzo", aus der einige Ausschnitte erklingen.
    5. September
    Neue Produktionen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
    Forqueray le Diable
    Das Gesamtwerk der Familie Forqueray für Viola da gamba, Vol.1
    Antoine & Jean-Baptiste Forqueray
    Pièces et Suites
    Vittorio Ghielmi, Viola da gamba
    Rodney Prada, Viola da gamba
    Luca Pianca, Erzlaute
    Lorenzo Ghielmi, Cembalo
    Aufnahme von 2011
    10. September
    Ludwigsburger Schlossfestspiele 2014
    Tränen in Variationen
    John Dowland
    Lieder und Instrumentalstücke
    Ian Bostridge, Tenor
    Elisabeth Kenny, Laute
    Fretwork
    Aufnahme vom 1. Juni 2014 aus dem Residenzschloss Ludwigsburg
    12. September
    Penderecki dirigiert Penderecki
    Krzysztof Penderecki
    "Resurrection", Konzert für Klavier und Orchester
    Rudolf Buchbinder, Klavier
    Sinfonia Varsovia
    Leitung: Krzysztof Penderecki
    Aufnahme vom 18. September 2013 aus der Beethovenhalle in Bonn
    Er habe Jahrzehnte damit verbracht, neue Klänge zu suchen und zu finden, sagte der polnische Komponist Krzysztof Penderecki einmal, und gleichzeitig habe er sich mit Formen, Stilen und Harmonien der Vergangenheit auseinandergesetzt. Beiden Prinzipien sei er treu geblieben, und sein derzeitiges Schaffen sei eine Synthese. Dies trifft auch auf Pendereckis opulentes 2002 in New York uraufgeführtes Klavierkonzert "Resurrection" (Auferstehung) zu. Nach eigenen Worten begann Penderecki sein Konzert als eine Art Capriccio, unter dem Eindruck der Terroranschläge vom 11. September 2001 gab er dem Werk jedoch einen dunkleren Charakter. Klanglich steht es ganz in der Tradition ausladender romantischer Klavierkonzerte. Harmonisch bleibt der Komponist seinem effektvollen, postromantischen Stil treu. Puristen und Dogmatiker Neuer Musik haben dies kritisiert. Bei der polnischen Erstaufführung im Rahmen des Festivals Warschauer Herbst 2002 gab es vehemente Proteste vonseiten des Publikums.
    17. September
    Neue Produktionen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
    Johann Sebastian Bach
    Die Brandenburgischen Konzerte BWV 1046 - 1051
    Concerto Köln
    Aufnahme von 2013/14
    19. September
    Neue Aufnahmen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
    West Coast Soundings [vol. 1]
    Experimentelle Musik von Mark So, Michael Winter, Liam Mooney
    Lucia Mense, Blockflöten
    Frank Gratkowski, Klarinette, Bassklarinette
    Seth Josel, E-Gitarre
    Anton Lukoszevieze, Violoncello
    Hans W. Koch, Electronik
    Aufnahmen vom Juni 2013
    "West Coast Soundings" nennen die beteiligten Musiker eine im Deutschlandfunk Kammermusiksaal eingespielte und bei der Edition Wandelweise erschienene Doppel-CD mit zwölf Werken hierzulande kaum bekannter US-amerikanischer Komponisten. Die Überlegungen zu dieser Produktion reichen zurück bis ins Jahr 2011, als Lucia Mense, Seth Josel, Hans W. Koch und andere begannen, über einen Beitrag für den 100. Geburtstag John Cages im folgenden Jahr nachzudenken. Präferiert wurde eine Spurensuche - nicht im Oeuvre des verehrten Avantgarde-Pioniers, sondern vielmehr nach seinem Erbe. Das heißt: nach experimentellem Denken in der heute jungen amerikanischen Komponistengeneration. In Cages Geburtsort Los Angeles fand sich eine aktive Szene rundum das California Institute of the Arts; diese spiegelt sich u.a. in der Online-Publikation "The experimental music yearbook". Die dort versammelten musikalischen Interessen reichen von der Erforschung der Stimmung über komplexe musikalische Grafik bis zu Spiel- und Medientheorie.
    24. September
    Schwetzinger Festspiele 2014
    Jean-Baptiste Lully
    Auszüge aus der Orchestersuite zum Ballett "Le bourgeois Gentilhomme"
    Georg Philipp Telemann
    Konzert für Flöte, Oboe d'amore, Viola d'amore, Streicher und Basso continuo E-Dur
    Jean-Philippe Rameau
    Auszüge aus der Orchestersuite zur Oper "Abaris ou Les Boréades"
    Gaby Pas-Van Riet, Flöte
    Philippe Tondre, Oboe d'amore
    Gunter Teuffel, Viola d'amore
    Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR
    Leitung: Sir Roger Norrington
    Aufnahme vom 3. Mai 2014 aus dem Schlosstheater Schwetzingen
    Das Vibrato kommt aus dem Caféhaus und hat in klassisch-romantischer Musik nichts zu suchen. Mit dieser - hier etwas verkürzten - These hat Sir Roger Norrington Publikum und Kritiker immer wieder konfrontiert. Viele hat er mit den praktischen Ergebnissen seiner langjährigen Arbeit als Chefdirigent des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR überzeugt. Bei den diesjährigen Schwetzinger Festspielen kehrte der inzwischen 80-Jährige ans Pult der Stuttgarter zurück, um zu beweisen, dass man Barockmusik auch ohne Originalinstrumente stilgerecht und überzeugend wiedergeben kann, wenn man gewisse Spielregeln der Entstehungszeit beachtet. Denn allein mit dem Verzicht auf "schnulziges" Vibrato ist es bei Lully, Telemann und Rameau noch nicht getan.
    26. September
    Kissinger Sommer 2014
    Late Night à la Chopin
    Lieder von und nach Frederic Chopin
    Anna Lucia Richter, Sopran
    Olivia Vermeulen, Mezzosopran
    Karol Kozlowski, Tenor
    Andreas Schmidt, Bariton
    Wolfgang Brunner, Hammerflügel
    Aufnahme vom 3. Juli 2014 aus dem Kaisersaal des Hotel Victoria, Bad Kissingen
    Im Vergleich zu seinen Werken für Klavier hat Frederic Chopin nur wenige Lieder komponiert. Allerdings regte die Kantabilität beispielsweise seiner Mazurken verschiedene Sängerinnen und Sänger zu Bearbeitungen an. Pauline Viardot, die Schwester der berühmten Maria Malibran, fertigte solche Gesangsfassungen an und bekam dafür sogar Chopins Zustimmung. Möglicherweise lernte er auch den italienischen Opernsänger Luigi Bordese kennen, der einige seiner Werke für Gesangsduett arrangierte. Diese eher selten zu hörenden Petitessen standen bei einem Liederabend des diesjährigen Kissinger Sommers auf dem Programm.