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Alterndes Sternenpaar

Wenn die Sonne altert, wird sie alleine altern. Für die meisten Sterne jedoch sieht das anders aus. Sie haben oft mehr als einen oder mehrere Begleitsterne. Sind die dem Hauptstern nahe genug, können sie seinen Alterungsprozess ziemlich aufmischen.

Von Damond Benningfield | 23.12.2008
    Ein Beispiel dafür ist das Sternsystem Capella im Fuhrmann. Der helle, gelb-weiße Stern steht bei Sonnenuntergang am Nordosthimmel und gegen Mitternacht direkt über uns.

    Cappella ist ein Doppelsternsystem, in dem zwei Sterne durch Schwerkraft aneinander gekettet sind. Zwischen ihnen besteht ein geringerer Abstand als zwischen Erde und Sonne. Diese Nähe spielt im Leben der beiden Sterne eine große Rolle.

    Beide Sterne stehen in einer späten Lebensphase. Sie haben sich bereits auf das Mehrfache ihrer ursprünglichen Größe aufgebläht. Ihre äußeren Schichten sind nur circa 78 Millionen Kilometer voneinander entfernt - ein winziger Sprung auf der Größenskala der Sterne.

    Ein Stern hat etwas mehr Masse als der andere. Er altert also schneller als sein Begleiter. Schon bald wird er seine äußeren Schichten ins All schleudern und seinen dichten, heißen Kern als Weißen Zwerg zurücklassen.

    Ein Teil seiner Gase wird dabei auf den Begleitstern fallen. Der Weiße Zwerg wird viel Strahlung freisetzen und die ihm zugewandte Seite des Begleiters aufheizen. Diese Faktoren bestimmen die Entwicklung des zweiten Sterns. Vielleicht beschleunigen sie seinen Alterungsprozess - ein Preis für sein Leben mit einem Begleiter.