1970 in Köln geboren, heißt der Spross eines alten niedersächsischen Adelsgeschlecht eigentlich Hans Moritz Walther Freiherr von Uslar-Gleichen. Standesgemäß wurde er von seinen Eltern aufs Internat geschickt. Nach einem Volontariat bei der Zeitschrift "Tempo" und seiner Redakteurstätigkeit bei der "Süddeutschen Zeitung" wechselte er zunächst zum Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" und schreibt inzwischen für die Wochenzeitung "Die Zeit".
Konfrontation mit assoziativen Fragen
Mit Hilfe der von ihm selbst entwickelten Interviewform "100 Fragen" konfrontiert Moritz von Uslar sein Gegenüber mit sehr vielen, sehr assoziativen Fragen und erhält aus dem Überraschungsmoment originelle wie unvorhersehbare Antworten. Das "Süddeutsche Zeitung Magazin" veröffentlichte die brisanten Begegnungen. Inzwischen lesen seine Fans die – nun nur noch 99 Fragen – im "Zeitmagazin".
Vielbeachtete Langzeitreportage veröffentlicht
Auch als Buchautor ist Moritz von Uslar erfolgreich, zunächst als Popliterat, dann mit dem Roman "Waldstein oder der Tod des Walter Gieseking". Großes Echo erhielt außerdem seine Langzeitreportage "Deutschboden", die durch einen dreimonatigen Aufenthalt im brandenburgischen Zehdenick angeregt wurde. Für diesen Bericht aus dem deutschen Osten wurde er im Jahr 2012 mit dem Fontanepreis ausgezeichnet, und es entstand ein gleichnamiger Kinofilm.
Moritz von Uslar bezeichnet sich selbst als Journalist und wünscht sich, dass diese Berufsbezeichnung wieder jene Aura zurückgewinnt, die sie in seiner Kindheit und Jugend noch hatte.