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Am Mikrofon
Die Sopranistin Anna Lucia Richter

"Eine Atmosphäre schaffend, ein Gefühl in mir weckend, das ein anderer Komponist eigentlich nicht zustande bringen kann", sagt Anna Lucia Richter über Johann Sebastian Bach. Der berühmte Thomaskantor ist aber nicht ihr einziger Lieblingskomponist.

23.12.2017
    Anna Lucia Richter als Euridice singt am 18.06.2015 im Festspielhaus in Baden-Baden (Baden-Wuerttemberg) in der Generalprobe von Monteverdis "Orfeo"" - einer choreografischen Oper in der Fassung von von Sasha Waltz.
    Die Sopranistin Anna Lucia Richter (dpa / picture alliance / Winfried Rothermel )
    Anna Lucia Richter war fünf Jahre alt, als sie ihre erste Gage erhielt: ein Fläschchen Parfum mit der Nummer 4711 - Echt Kölnisch Wasser. Vor lauter Freude kippte sie sich den Inhalt vollständig über den Kopf. Für die Kölnerin stand fest: Sie würde Sängerin werden.
    Junge Preisträgerin
    Den ersten Unterricht erhielt sie bei der Mutter, die als Sängerin im Kölner Domchor auch Stimmbildung für den berühmten Mädchenchor gab. Dort sang Anna Lucia Richter viele Jahre, bevor sie in Basel und Köln studierte. Bereits mit Anfang Zwanzig gewann sie internationale Preise. Seitdem jettet Anna Lucia Richter zu Konzerten nach New York und Luzern, London, Tokio und Los Angeles. Sie arbeitet mit Dirigenten wie Riccardo Chailly, Iván Fischer, Paavo Järvi oder Bernard Haitink.
    Bungee-Jumping auf der Opernbühne
    An der Seite von Pianist Michael Gees widmet sich Anna Lucia Richter der Lied-Improvisation. Und sie liebt die Herausforderungen auf der Opernbühne. Die seien manchmal vergleichbar mit dem Versuch, beim Bungee-Jumping das hohe C zu treffen, so die 27-Jährige. 2016 gewann die Sopranistin den renommierten Borletti-Buitoni-Trust. Der vorläufig jüngste Meilenstein einer Weltkarriere.
    Neben Bachs Musik liebt Anna Lucia Richter besonders jene von Franz Schubert. Der geborene Wiener zeige in seinen Kompositionen etwas typisch Österreichisches: "Ein Lächeln in der Trauer".