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Amazon und Microsoft beflügeln Wall Street

Die New Yorker Anleger, Banker und Börsianer können beruhigt ins Wochenende gehen. Überzeugende Quartalsbilanzen verdrängten eine enttäuschende Statistik zum US-Verbraucherklima.

Von Beatrice Uerlings | 26.10.2013
    Einmal im Monat untersucht die University of Michigan zusammen mit dem Finanzdienstleister Thomson Reuters wie die amerikanischen Konsumenten ihre wirtschaftliche Situation einschätzen. Der rezente Finanzstreit in Washington hat Spuren hinterlassen: Das US-Verbrauchervertrauen ist auf den tiefsten Stand seit fast einem Jahr zurückgefallen. Damit verschlechtern sich automatisch auch die Aussichten für den Einzelhandel, der in den Vereinigten Staaten zwei Drittel des Wirtschaftswachstums ausmacht.

    Craig Veysey, Fondsmanager bei Sanlam Private Investments, hatte wie viele Finanzprofis ein wenig mehr Optimismus erwartet, bleibt aber trotzdem gelassen. "Die US-Notenbank wird ihre lockere Geldpolitik in diesem Umfeld wohl noch eine Weile länger beibehalten - das ist auch etwas", räsoniert er.

    Dritte gewinnbringende Börsenwoche in Folge
    Die New Yorker Aktienindizes dürfen auf die dritte gewinnbringende Börsenwoche in Folge zurückschauen. Dow Jones und Nasdaq rückten um je 0,4% vor. Der Dow schloss bei 15.570 Punkten. Positive Impulse gab es von der Ertragsfront. Amazon hängte alle ab. Das Internetkaufhaus ist im abgelaufenen Jahresviertel stärker gewachsen als erwartet und überraschte die Marktteilnehmer zudem mit einem positiven Ausblick fürs Weihnachtsgeschäft.

    Auch das Papier von Microsoft war gefragt. Der Windows-Erfinder hat es geschafft, die schwächelnde PC-Nachfrage durch den Verkauf von Unternehmenssoftware auszugleichen.

    Sparkurs zahlt sich aus
    Bei Procter & Gamble zahlt sich der Sparkurs aus. Der in Deutschland mit Marken wie Pampers, Gillette und Ariel vertretene Haushaltsgüterriese hat seinen Quartalsgewinn leicht gesteigert. Das begrüßten die Investoren, aber noch besser gefiel ihnen das Zahlenwerk von UPS: Der Paketdienst hat den Profit dank wachsender Exporte in Europa und Onlineboom in den USA verdoppelt.

    Am Rentenmarkt rentieren die zehnjährigen US-Staatsanleihen freundlich bei 2,50%. Der Euro war am Abend in New York 1,3813 Dollar wert. Die US-Schlussnotierung für Gold betrug 1.353 Dollar 10 Cent.

    Vorgaben aus den USA werden nicht genutzt
    Die Märkte in Asien bleiben schwach. Die positiven Vorgaben aus den USA werden nicht genutzt. Der Nikkei-Index notierte schwächer bei 14.088 Punkten.