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America's Cup
Neuseeland darf zur Revanche antreten

Es kommt zur Neuauflage des letzten Finals, als das US-Team Oracle die Crew aus Neuseeland denkbar knapp 9:8 schlagen konnte. Jetzt haben sich die Neuseeländer wieder für den Kampf um die älteste Sporttrophäe der Welt qualifiziert. Skipper Peter Burling besiegte mit seinem Team die schwedische Mannschaft mit 5:2.

Von Matthias Steiner | 12.06.2017
    Das Team aus Neuseeland nach seinem Erfolg gegen Schweden beim 35. America's Cup vor Bermuda.
    Neuseeland nach dem Qualifikationssieg über Schweden beim 35. America's Cup vor Bermuda. (dpa Bildfunk / AP / Gilles Martin-Raget)
    Was für eine Spannung am Tag der Entscheidung. Das erste Rennen musste wegen Flaute abgebrochen werden. Dann frischte es auf, die Wettfahrt wurde erneut gestartet und dann verwandelte Neuseeland gleich den ersten Matchball. Peter Burling, der mit 26 Jahren jüngste Skipper in der Flotte der America's Cup Herausforderer, steuerte seinen Katamaran so geschickt über die Rennstrecke, dass das schwedische Team Artemis keine Chance hatte heranzukommen.
    Mit 5:2 Siegen ziehen die Neuseeländer damit ein in den eigentlichen America's Cup, in die Rennserie gegen die Titelverteidiger vom Team Oracle aus den USA. Wer zuerst sieben Siege eingefahren hat bekommt sie, die bodenlose Kanne, die älteste Sporttrophäe der Welt – den America's Cup. Und da hat Neuseeland noch ein Trauma zu verarbeiten. Denn beim letzten Cup, als man noch neun Erfolge zum Gesamtsieg brauchte, da lagen die Kiwis vor San Francisco schon 8:1 in Führung gegen Oracle, um dann noch mit 8:9 zu verlieren – ein Finale, das in die Segelgeschichte einging und die neuseeländische Nation in tiefe Trauer stürzte.
    Aber jetzt sind die Karten neu gemischt. Die Aotearoa – so heißt der neuseeländische Katamaran – fliegt auf seinen kleinen Tragflächen derart schnell übers Wasser, dass der Segelnation von der Südhalbkugel durchaus gute Chancen auf den Gewinn des America's Cup eingeräumt werden. Ab kommenden Sonnabend wird es ernst. In den nächsten Tagen ist jetzt erstmal der Nachwuchs dran, der Youth America's Cup steht auf dem Programm – eine Regattaserie für junge Segler – und da ist auch ein deutsches Boot am Start.