Andrea Breth

Von Andrea Marggraf · 18.07.2008
"Menschenseelentheater" wäre eine Möglichkeit, die Regiearbeit von Andrea Breth zu beschreiben. Genauigkeit in der Beobachtung der menschlichen Verfehlungen eine andere. Die 1952 in Rieden geborene Regisseurin inszeniert seit 30 Jahren vor allem die großen klassischen Dramen.
Stationen ihrer Arbeit sind Bremen und Bochum, bevor sie 1992 die künstlerische Leitung der Berliner Schaubühne übernimmt. Viele ihrer Inszenierungen werden zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Zuletzt ihre "Don Carlos"-Inszenierung, die sie bereits nach dem Wechsel 1999 ans Wiener Burgtheater als dortige Hausregisseurin inszeniert. Anlässlich der Vergabe des Berliner Theaterpreises 2006 betont Andrea Breth in ihrer Dankesrede die Bedeutung eines Autors wie Friedrich Schiller. Bei ihm könne man noch das Weinen und politisches Denken lernen. Umso einschneidender wird für sie der Abbruch ihrer Probenarbeit zum "Wallenstein" am Wiener Burgtheater im selben Jahr. Eine Krankheit zwingt sie zu dieser Zäsur. Theater ist Konflikt, sagt sie, und so inszeniert sie weiter. Ein Porträt dieser Ausnahmeregisseurin.

Produktion: Westdeutscher Rundfunk/Deutschlandfunk 2008