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Anschlag auf die "Permanente Revolution"

Am 11. April 1968 wurde Rudi Dutschke Opfer eines Attentats. Die Leitfigur der deutschen 68er-Bewegung überlebte, blieb jedoch für immer gezeichnet von den Folgen der Schüsse.

Von Marcus Heumann | 11.04.2008
    "Wir dachten, dass hier auf Tauben geschossen wird, aber dann sahen wir einen Mann weglaufen, und dann kamen wir hier rüber und sahen dann Dutschke liegen. Er stand dann auf und schrie nach Vater und Mutter, und 'Ich muss zum Frisör, muss zum Frisör', und ist ungefähr dann 50 Meter weitergelaufen, ist dort umgekippt und seine letzten Worte waren: 'Soldaten, Soldaten.'"

    Westberlin, Kurfürstendamm, 11. April 1968: Unter den Schüssen aus der Pistole des Hilfsarbeiters Josef Erwin Bachmann bricht die Leitfigur der deutschen 68er-Studentenbewegung, der 28-jährige Soziologiestudent Rudi Dutschke, schwer verletzt zusammen. Während sich der Täter, eine Überdosis Schlaftabletten im Magen, in einem nahegelegenen Keller mit der Polizei ein Feuergefecht liefert, beginnt im Westendkrankenhaus der Kampf um das Leben des Studentenführers. Dutschke überlebt, bleibt jedoch für immer gezeichnet von den Folgen des Attentats. Nachdem ihm die Ärzte zwei Kugeln aus dem Kopf operiert haben, muss der Vordenker der außerparlamentarischen Opposition das Sprechen neu erlernen wie ein Kind.

    War das Attentat auf Dutschke die Tat eines aus Raum und Zeit gelösten Irren? Nach der Festnahme Bachmanns wurden bei ihm Zeitungsausschnitte aus Blättern des rechtsradikalen Verlegers Gerhard Frey gefunden.

    "Dort war auf den Titelbildern zu lesen 'Stoppt den roten Rudi' und Ähnliches mehr, das ist sehr eindeutig gewesen, also wenn man das von den Indizien her bewerten wollte, müsste man sagen, das ist das Organ gewesen, das diesen Attentäter maßgeblich aufgehetzt hat","

    konstatiert Politikwissenschaftler Wolfgang Kraushaar vom Hamburger Institut für Sozialforschung, wo seit 1990 der schriftliche Nachlass Rudi Dutschkes aufbewahrt und ausgewertet wird.

    Viel mehr jedoch als gegen Freys "Deutsche Nationalzeitung" richtete sich der Zorn der Studenten nach dem Attentat gegen die Zeitungen des Axel-Springer-Verlages, der seit 1966 eine Pressekampagne gegen die Studentenbewegung entfacht hatte, die in ihrer Machart viele an die Minoritätenhetze im Dritten Reich erinnerte und bei den Lesern auf fruchtbaren Boden fiel. Die Dialogunfähigkeit der Großen Koalition in Bonn mit der rebellischen Jugend, das Frontstadtdenken der Politiker in Berlin, ein undifferenzierter Antikommunismus in weiten Teilen der Bevölkerung - all dies lässt das Dutschke-Attentat aus heutiger Sicht als geradezu vorprogrammiert erscheinen.

    Rudi Dutschke, 1940 in Schönfeld in der Mark Brandenburg als Sohn einer Bäuerin und eines Postbeamten geboren, verbringt seine Jugend im DDR-Stalinismus Ulbrichtscher Prägung. Schon früh gerät er in Konflikte mit der Macht. Sein Engagement in der Jungen Gemeinde und nach dem Abitur 1958 seine Weigerung, den Wehrdienst zu leisten, verbauen dem ausgezeichneten Sportler Dutschke die Möglichkeit eines Sportjournalismusstudiums in Leipzig. Nach einer Ausbildung zum Industriekaufmann wiederholt er in Westberlin das Abitur, um an der Freien Universität Soziologie studieren zu können. Dutschke, bis zum Mauerbau Pendler nach Westberlin, kehrt nach dem 13. August 1961 nicht mehr in die DDR zurück.

    Das Studium begann Rudi Dutschke zu jener Zeit, als sich die SPD gerade von ihrem bisherigen Hochschulverband, dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund SDS, losgesagt hatte, weil in ihm immer stärker gegen das gemäßigte Programm der Mutterpartei opponiert wurde. Die Ausgrenzung führte im SDS zu einer intensiven Beschäftigung mit dem Marxismus und damit zur Radikalisierung eines zunächst noch kleinen Teils der Studenten. Eine verschleppte Hochschulreform, massive Behinderungen politischer Veranstaltungen an den Universitäten durch die Rektorate und die Verweigerung studentischer Mitbestimmung waren der Nährboden für den Protest an den Hochschulen, der sich ab 1964 mehr und mehr zur Gesamtkritik des gesellschaftlichen Systems ausweitete - mit dem Vietnamkrieg als wichtigstem Katalysator.

    Zudem stürzte 1966 das Wirtschaftswunder-Deutschland in eine tiefe Rezession, verbunden mit Massenarbeitslosigkeit und spektakulären Wahlerfolgen der rechtsextremen NPD in einigen Bundesländern. Dass der in Bonn seit November 1966 regierenden Großen Koalition in Kurt Georg Kiesinger ein Mann als Kanzler vorstand, der schon eine Karriere im NS-Apparat hinter sich hatte, schien der Studentenbewegung ein Beweis mehr dafür, dass man es mit einem faschistoiden System zu tun hatte. O-Ton Rudi Dutschke:

    ""Die wirkliche Gefahr ist nicht die NPD, ist nicht irgendeine kleine, neonazistische Gruppe, sondern die Gefahr, die heute in diesem Lande vorhanden ist, ist der Faschismus in den Institutionen, ist der Faschismus in der Struktur."

    Dutschke, seit 1964 SDS-Mitglied, machte erstmals im November 1966 auf einer Veranstaltung gegen die Große Koalition eine breitere Öffentlichkeit auf sich aufmerksam. Seine rhetorischen Fähigkeiten machten ihn schnell zur Leitfigur der neuen Linken. Während im SDS schon das neidisch-abwertende Wort vom Dutschkismus kursierte, schossen sich die Medien, allen voran die Springer-Presse, auf Rudi Dutschke als Personifizierung des studentischen Aufruhrs ein. Für ihn selbst war das nur ein weiterer Beweis für die allumfassende Beeinflussung der Öffentlichkeit in einem durch und durch korrumpierten System.

    Dutschkes Hauptthese: In der bestehenden Gesellschaftsordnung sind die Menschen manipuliert durch Konsum, Medienmonopole und eine von Politik und Wirtschaft dominierte Interessenbörse, die nur auf ihren Machterhalt fixiert ist und deshalb das Volk in systemerhaltender Unmündigkeit hält. Eine ungeheure Kapitalverschwendung in Form von Bürokratie, Subventionen, Reklame, Hochrüstung und Kriegen wie dem in Vietnam hält diese Machtmaschinerie am Laufen, auf Kosten der arbeitenden Menschen.

    "1918 erkämpften die deutschen Arbeiter und Soldatenräte den Acht-Stunden-Tag. Heute, nach einer 50-jährigen ungeheuren Entfaltung der Produktivkräfte und der Produktivität der Arbeit, schuften unsere lohnabhängigen Massen, die proletarischen Massen, die anderen Massen in den anderen Bereichen der Gesellschaft lumpige vier bis fünf Stunden und weniger pro Woche. Das sollte unter anderem begriffen werden, was das bedeutet."

    Trotz solcher Äußerungen war Rudi Dutschke kein Marxist im orthodoxen Sinne. Dutschkes Kredo war die permanente Revolution.

    "Das heißt, wir sollen uns nicht einbilden, dass gesellschaftliche Entwicklung zu einem Ende kommen könnte, sei es ein negatives oder positives Ende. Und darum kann es keinen Abschluss der Revolution geben, muss es ununterbrochenen Kampf um neue Formen, bessere, glücklichere Formen des Miteinanderlebens und Arbeitenkönnens von Menschen geben."

    Kraushaar: "Seine grundlegende Auffassung bestand ja darin, von einer Dialektik von Aufklärung und Aktion auszugehen. Er dachte kurz gefasst, dass es nötig sei, eine bestimmte Konfrontation herzustellen auf der Strasse bei öffentlichen Demonstrationen, die dann wiederum die Staatsgewalt demaskieren würde, und das wiederum würde zur Bewusstheit der Beteiligten führen, das ist eine Art Grundmodell gewesen, an dem er immer festgehalten hat, jedenfalls bis einige Zeit über das Attentat hinaus."

    Doch anders als in Frankreich, wo die Studentenrebellion im Mai 1968 in einem Generalstreik kulminierte, war die Empfänglichkeit der Deutschen für linksradikale Revolutionsparolen gering. Franz Josef Degenhardt 1968:

    "Zum Beispiel Fall Dutschke, sagt Vati, möchte ich gern mal mit sprechen, wirklich. Und wisst ihr, was ich ihm dann sagen würde? Lieber Rudi Dutschke, wird Vati sagen, das ist ja alles ganz gut und schön, aber kaputtschlagen kann jeder. Doch wie ist es denn mit Ärmel aufkrempeln, zupacken, aufbauen?"

    Der inneruniversitäre Protest verlagerte sich zunehmend auf die Straße. Doch die Bevölkerung, die man aufklären und revolutionieren wollte, empfand sich durch die studentischen Aktionen zunächst belästigt, schließlich sogar bedroht. Die Presse tat ein Übriges, um die Ressentiments zu verstärken.

    Im Winter 1967 wird Rudi Dutschke bei einem Gottesdienst von einem Rentner mit dem Krückstock blutig geprügelt. Sein Wissen über den Studentenführer hatte er aus der Springer-Presse bezogen, die zu dieser Zeit in Berlin einen Marktanteil von 70 Prozent besaß. "Man darf auch nicht die ganze Dreckarbeit der Polizei und ihren Wasserwerfern überlassen", schrieb "Bild" am 7. Februar 1968. Elf Tage später marschieren anlässlich eines Vietnamkongresses des SDS 10.000 Demonstranten mit Vietkong-Fahnen und Ho-Tschi-Minh-Rufen über den Kurfürstendamm. Drei Tage darauf organisiert der Berliner Senat eine Gegendemonstration, auf der unter anderem der Regierende Bürgermeister Klaus Schütz spricht.

    "Ein besonderes Wort an unsere amerikanischen Freunde: Sie sind in Vietnam in einen tragischen Krieg verstrickt. Hier in Berlin sind sie, um die Freiheit dieser Stadt zu erhalten, und wir lassen es nicht zu, dass man ihnen gerade hier unwidersprochen auf die Stiefel spuckt."

    Die Kundgebung wird zum Menetekel des Dutschke-Attentats. Einige der 80.000 Demonstranten führen Transparente mit sich, auf denen unter anderem zu lesen steht: "Dutschke - Volksfeind Nr. 1", "Politische Feinde ins KZ", "Bei Adolf wäre das nicht möglich gewesen". Schließlich attackiert ein Teil der Demonstranten den 25-jährigen Verwaltungsangestellten Lutz Dieter Mende, der Dutschke entfernt ähnlich sieht. Mende flüchtet in Todesangst vor der enthemmten Menge.

    "Der Student hat sich in einen Polizeiwagen gerettet, dieser Polizeiwagen, ein großer Mannschaftsbus der Polizei, wird von den Demonstranten eingekreist, sie donnern gegen die Scheiben. Eine Gruppe von Polizisten versucht, den Bus zu schützen, in dem dieser Student sich versteckt hat. Nun kommt die Sperrkette der Polizei und drängt die Demonstranten weg."

    11. April 1968, 16.35 Uhr: Was in dieser Minute am Kurfürstendamm geschah, hat Rudi Dutschke später so memoriert:

    "Nachdem die letzte Autowelle an ihm und mir zwischen uns vorübergefahren war, ging Bachmann nun über die Straße. Kaum hatte er den Gehweg erreicht, wendete er sich direkt und fragte in einem Abstand von zirka zwei Metern: 'Sind Sie Rudi Dutschke?' Ich zögerte nicht und sagte ja, und in einem sekundenhaften, blitzartigen Augenblick riss er seine Pistole aus der Jackentasche und schießt."

    In der außerparlamentarischen Opposition verbreitet sich sofort die Losung "Bild hat mitgeschossen". In der Nacht vom 11. auf den 12. April kommt es in allen Teilen des Bundesgebiets zu schweren Krawallen. In München stürmen und verwüsten Studentengruppen die "Bild"-Redaktion. In Berlin liefern sich Demonstranten am Springer-Hochhaus in der Kochstraße schwere Straßenschlachten mit der Polizei. Lieferwagen werden in Brand gesetzt, Steine und Molotow-Cocktails fliegen. Letztere, so wissen wir heute, kamen von einem Agent Provocateur des Berliner Verfassungsschutzes, Peter Urbach. Auch vor dem Schöneberger Rathaus gibt es in dieser Nacht Tumulte.

    "Die Polizei aber wird jetzt sehr viel härter, setzt die Schlagstöcke ein, 'Nazischweine' hört man jetzt, den Ruf, und vorher war es der Ruf 'Schaut auf diese Stadt', dabei deuteten die Demonstranten, einige von ihnen jedenfalls, mit ausgestrecktem Arm und mit der Hand auf die Polizeikette."

    Vielfach wurden und werden die Berliner Osterunruhen als der Moment interpretiert, an dem der bislang friedliche Protest der APO in Gewalt umschlug. Eine Fehlinterpretation, meint Wolfgang Kraushaar - zumal Dutschke schon zwei Jahre vor dem Attentat als erster in Deutschland überhaupt den Begriff der "Stadtguerilla" in die Diskussion eingebracht hatte:

    "Das ist eigentlich doch ganz bemerkenswert, dass die landläufige Auffassung dass der ganze Komplex der Stadtguerilla, des Untergrundkampfes ein Resultat des Auseinanderfallens der 68er-Bewegung gewesen sei, dass das nicht zutreffend ist. Das kann man daran erkennen, dass Dutschke bereits im Februar 1966 von einer Stadtguerilla geschrieben und gesprochen hat, und zwar in Zusammenhang mit einer Plakataktion. Man hat damals nachts eine illegale Plakataktion durchgeführt gegen den Vietnamkrieg unter der Parole 'Amis raus aus Vietnam', und Dutschke ist da sehr unter Beschuss geraten seitens seiner eigenen Organisation. Der Bundesvorstand des SDS wollte das damals nicht akzeptieren, weil er befürchtete, dass er immer mehr in den Schatten von illegalen Aktivitäten gerückt werden könne in der Öffentlichkeit. Und da hat er zum ersten Mal ausgepackt und hat argumentiert, sich an Che Guevara, der Fokustheorie und der Stadtguerilla zu orientieren.

    Das letzte, was jetzt aufgetaucht ist, ist ein Brief, den er nach dem Attentat noch im Herbst 1968 auf einer SDS-Delegiertenkonferenz hat verlesen lassen wollen von dem Schriftsteller Peter Schneider, es ist dazu nicht gekommen, weil diese Konferenz zu chaotisch und zu turbulent abgelaufen ist, aber dieser Brief ist dennoch insofern sehr bemerkenswert, weil er erstens dazu hat aufrufen wollen, die gesamte Führungsspitze des SDS abzulösen und zweitens, dass er von der Bildung von klandestinen Fokusgruppen dort gesprochen hat, das heißt, auch Monate nach dem Attentat, obwohl er kaum in der Lage war, wieder richtig zu sprechen und zu schreiben, war er offenbar noch daran orientiert, einer bestimmten Gewaltstrategie auch wirklich das Wort zu reden."

    Der mehrfach vorbestrafte Attentäter Josef Bachmann, in dessen Wohnung die Polizei ein selbstgemaltes Hitlerbild konfiszierte, wurde im Juni 1969 von einem Berliner Schwurgericht zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Schon in der Untersuchungshaft hat Rudi Dutschke ihm geschrieben.

    "Mailand, 9. Dezember 1968. Lieber J. Bachmann, du wolltest mich fertigmachen. Aber auch, wenn du es geschafft hättest, hätten die herrschenden Cliquen - von Kiesinger bis zu Springer, von Barzel bis zu Thadden - dich fertiggemacht. Also schieß nicht auf uns. Kämpfe für dich und deine Klasse. Höre auf mit den Selbstmordversuchen. Der antiautoritäre Sozialismus steht auch noch für dich da."

    Kraushaar: "Das Bemerkenswerte am Verhalten von Dutschke gegenüber diesem vermeintlichem oder tatsächlichem Rechtsradikalen Bachmann ist, dass Dutschke versucht hat, ihn selber auch als ein Opfer der Klassenverhältnisse wahrzunehmen und ihm sehr daran gelegen war, mit ihm in eine Kommunikation einzutreten, über Briefe, die es ihm ermöglicht hätten, sich selber gewissermaßen von seiner eigenen Gewaltgeschichte zu emanzipieren. Das ist eine Grundidee von Dutschke gewesen, die zeigt auch etwas von seiner christlichen Überzeugung, die sehr maßgeblich war auch für sein politisches Handeln, dass er seinen Feinden hat vergeben wollen."

    Josef Bachmann setzte 1970 in der Haft seinem Leben ein Ende. Auf sein Tatmotiv angesprochen, hatte er vor Gericht geantwortet: "Ich war so im Hass, ich hatte so eine Wut."

    Als Rudi Dutschke nach jahrelangem Exil im Ausland 1973 in Deutschland seine erste, lang erwartete Rede halten will, bekommt er zu spüren, dass sich die Linke von 1968 mittlerweile in zahlreiche obskure Politsekten aufgespalten hat, die mit der einstigen APO-Leitfigur Dutschke nichts mehr zu tun haben möchten. Wolfgang Kraushaar:

    "Es gab eine große Kundgebung, an der 20.000 Leute teilgenommen haben in Bonn gegen den Vietnam-Krieg, und die Organisatoren haben versucht, Dutschke am Reden zu hindern, das waren Maoisten um Joscha Schmiere und den späteren Kommunistischen Bund Westdeutschlands, die wollten partout nicht, dass der Star der ehemaligen APO zurück in das politische Geschäft finden können. Dutschke ist das gleichwohl gelungen, er hat dann in den 70er Jahren versucht, und zwar ab 1975 etwa, eine sozialistische Partei links von der SPD aufzubauen, hat relativ schnell gemerkt, dass das nicht möglich ist und hat sich immer mehr dann eingelassen ab 1977 auf die Gründung von grün-bunten und alternativen Listen und war maßgeblich beteiligt an der Vorbereitung der Gründung der Grünen Partei, die ja am 12. Januar 1980 erfolgt ist - und das ist eine weitere Tragik, dass er ja dann am Heiligabend 1979 nach einem epileptischem Anfall in der Folge des Attentats dann in Dänemark in der Badewanne ertrunken ist - und insofern lagen nur ganz wenige Tage zwischen seinem Tod, seiner Beerdigung und der Gründung der grünen Partei, die damals sein zentrales Projekt geworden war."

    Dutschke: "Die BRD hat den Boden dafür, dass etwas Neues geschaffen wird. Der Sprengstoff der 60er Jahre ist nicht weg, das heißt aber nun nicht unbedingt, dass eine neue Partei gebaut werden muss.

    Entscheidend ist, dass eine soziale Bewegung - und nun haben wir es gegenwärtig als ökologische Bewegung - dass die sich politisch weiter entwickelt und nicht in der Sektiererei stecken bleibt, sondern klar sagt, was sie auch in Bezug auf die anderen Kräfte im Lande als Alternative anzubieten hat."