Donnerstag, 25. April 2024

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Anschlag von Berlin
"Wir werden diese unselige Tat aufklären"

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Angehörigen der Opfer in Berlin ihr Beileid ausgesprochen. Deutschland sei mit ihnen in tiefer Trauer vereint. Zum jetzigen Zeitpunkt müsse man von einem terroristischen Anschlag ausgehen. Diese Tat werde bestraft werden, versicherte sie.

20.12.2016
    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gibt am 20.12.2016 im Bundeskanzleramt eine Erklärung zum möglichen Anschlag in Berlin ab. Bei einem möglichen Anschlag war ein Unbekannter am Montag (19.12.) mit einem Lastwagen auf einen Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche gefahren.
    Bundeskanzlerin Merkel gibt eine Erklärung ab. (Michael Kappeler/dpa )
    Sollte sich herausstellen, dass der mutmaßliche Täter ein Flüchtling sei, wäre dies schwer zu ertragen, sagte Merkel. "Wenn ein Mensch diese Tat begangen hat, der in Deutschland um Schutz gebeten hat, wäre das besonders widerwärtig gegenüber den vielen Deutschen, die täglich in der Flüchtlingshilfe engagiert sind, und gegenüber den vielen Menschen, die unseren Schutz tatsächlich brauchen und sich um Integration in unser Land bemühen."
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    In erster Linie denke sie in diesen Stunden an die Opfer der Gewalt. Sie bete dafür, dass die Verletzten wieder gesund werden und weiterleben können. Außerdem dankte die CDU-Vorsitzende den Rettungskräften und Ermittlern für ihre Arbeit. Sie habe großes Vertrauen darin, dass diese "unselige Tat" aufgeklärt werde "in jedem Detail, und sie wird bestraft werden, so hart es unsere Gesetze verlangen". Merkel kündigte an, mit den Innenministern über die Konsequenzen der Tat zu sprechen.
    "Eine einfache Antwort habe ich auch nicht"
    Am Montagabend war ein Lastwagen in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche in Berlin gerast. 11 Menschen starben dabei, 49 wurden zum Teil schwer verletzt.
    Ein Mann - der polnische Kraftfahrer, dessen Lkw entführt wurde - wurde offenbar zuvor von dem mutmaßlichen Täter erschossen. Der Verdächtige stammt verschiedenen Medienberichten zufolge aus Pakistan. Er soll Anfang des Jahres als Flüchtling nach Deutschland eingereist sein.
    Eine einfache Antwort auf die Frage nach einem weiterhin unbeschwerten Leben habe sie auch nicht, so Merkel. "Auch wenn es in diesen Stunden schwer fällt: Wir werden die Kraft finden für das Leben, wie wir es in Deutschland leben wollen: frei, miteinander und offen." Und: "Wir wollen nicht damit leben, dass uns die Angst vor dem Bösen lähmt."
    (bor/fwa)