Freitag, 29. März 2024

Archiv

Antikörper gegen HIV
Das Virus direkt attackieren

Bisherige Medikamente, die das HI-Virus in Schach halten, sind recht teuer, haben Nebenwirkungen und müssen jeden Tag eingenommen werden. Forscher suchen daher schon lange nach verträglicheren Alternativen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass spezielle Abwehrmoleküle das Virus ebenfalls effektiv attackieren könnten. Wissenschaftsjournalist Martin Winkelheide erläuterte im DLF die Hintergründe.

Martin Winkelheide im Gespräch mit Uli Blumenthal | 23.06.2016
    Das HI-Virus in einer Darstellung
    Das HI-Virus in einer Darstellung (imago stock&people)
    "Die Antikörper wirken nicht nur ähnlich gut wie Medikamente, sie wirken auch erstaunlich lange", sagte Wissenschaftsjournalist Martin Winkelheide über die Ergebnisse der im Fachmagazin "Nature" erschienenen Studie.
    Es habe sich gezeigt, dass mit den Antikörpern behandelte HIV-Infizierte die Auswirkungen des Virus lange unterdrücken konnten. Dabei, so Winkelheide, schützte eine höhere Antikörper-Dosis länger als eine geringe. Jedoch betonte Winkelheide, dass die Studie mit nur 20 Patienten relativ klein gewesen sei.
    Da das HI-Virus sehr wandelbar ist und immer anders aussieht, gelingt es dem Körper eines Patienten oft nicht, individuell passende Antikörper zu bilden, die das Virus effektiv zerstören. Nur etwa einer von 100 Betroffenen schafft es, solche Abwehrmoleküle zu produzieren. Solche effektiven Antikörper haben die New Yorker Forscher entnommen und im Labor weiter optimiert - "sodass sie ein relativ breites Spektrum von Viren abdecken können."
    Das vollständige Gespräch können Sie ab Sendedatum sechs Monate in unserem Audio-Player nachhören.