Abdeslam stamme aus der Kleinkriminalität und sei eher ein Mitläufer als ein Anführer. Weiter schätzt Mary ihn laut dem Zeitungsbericht als nicht gerade klug ein: "Er hat die Intelligenz eines leeren Aschenbechers, er ist von abgrundtiefer Leere."
Abdeslam sei das perfekte Beispiel für die "Generation Grand Theft Auto", er glaube, er lebe in einem Videospiel.
Im Gegensatz zu den "Jungen aus Molenbeek" hätten Terroristen und Banditen, die er früher verteidigt habe, wirklich etwas auf dem Kasten. Einen Mafia-Boss habe er nach seiner Entlassung sogar mal zu Weihnachten eingeladen - weil der alleine war.
Abdeslams Familie kam auf Mary zu
Mary war nach Abdeslams Festnahme am 18. März von der Familie beauftragt worden, ihn zu verteidigen. Schon früher hatte er Mandate für Terrorverdächtige übernommen. Um seinen Ruf mache er sich keine Sorgen, sagte der der "Libération". Es gehe ihm darum, die Prinzipien des Rechtsstaats zu garantieren. Abdeslam zu verteidigen bereut er aber. Hätte er gewusst, dass Islamisten vier Tage später Anschläge in Brüssel verüben würden, hätte er das Mandat nicht übernommen, so Mary. Er sei danach sowohl mit Worten als auch körperlich angegriffen worden. Seine Familie habe Polizeischutz benötigt.
Abdeslam gilt als einer der Drahtzieher und einziger Überlebender der Pariser Attentäter. Er ist inzwischen nach Frankreich ausgeliefert worden und soll unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen isoliert in einem französischen Gefängnis untergebracht werden.
Die französische Justiz hat nach Angaben eines Anwalts offiziell Anklage gegen Abdeslam erhoben. Sie lautet nach Angaben der französischen Justiz auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, Mord, Entführung und Waffenbesitz.
(at/jcs)
