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ARD-Dokumentation zu Doping
Russischer Verband erwägt Klage

Der russische Leichtathletikverband erwägt offenbar rechtliche Schritte nach der ARD-Dokumentation "Geheimsache Doping". Die Dokumentation hatte den Präsidenten des Verbandes Balachnitschew schwer belastet. Auch die russische Anti-Doping-Agentur will mit eigenen Untersuchungen ihre Unschuld belegen.

Von Victoria Reith | 06.12.2014
    Ein Mann vor einer Doping-Kontrolle in Sotschi während der Olympischen Winterspiele 2014.
    Die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA soll positive Tests vertuscht haben. (picture alliance / dpa - Michael Kappeler)
    "Verleumderische Anschuldigungen" nennt Verbandspräsident Walentin Balachnitschew die Vorwürfe des Reporters Hajo Seppelt. Innerhalb des russischen Leichtathletikverbandes betrachte man den Film als Provokation mit dem Ziel, den russischen Sport zu schwächen.
    Die Kronzeugen, die das systematische Doping unter Mitwirkung der russischen Leichtathletik und Balachnitschew selbst aufgedeckt hatten, bezeichnete er als nicht glaubwürdig. Zudem zweifelte er die Echtheit des Film-Materials an. Man prüfe derzeit alle juristischen Optionen zur Verteidigung, inklusive rechtlicher Schritte.
    "Schamlose Spekulationen"
    Der russische Leichtathletikverband sehe den Film als Versuch, einen hässlichen Skandal innerhalb der russischen Leichtathletik und dem Sport generell zu kreieren.
    Die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA, im Film der Vertuschung positiver Tests beschuldigt, kündigte ihre eigene Untersuchung an. Bislang habe man keine Dokumente, die die Vorwürfe bekräftigen. Solange es kein offizielles Gesuch der Welt Anti Doping Agentur WADA gebe, seien die Anschuldigungen nur schamlose Spekulationen, so RUSADA-Generaldirektor Nikita Kamajew.