Dienstag, 19. März 2024

Archiv

Asteroid in optimaler Opposition
Der Iris-Planet im Widder

Im Sommer 1847 entdeckte der Brite John Russell Hind den Himmelskörper Iris. Er war das siebte Objekt zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter – und galt in den ersten Jahren nach der Entdeckung noch als Planet.

Von Dirk Lorenzen | 23.10.2017
    Der Asteroid Iris (roter Punkt) steht gerade im Sternbild Widder
    Der Asteroid Iris (roter Punkt) steht gerade im Sternbild Widder (Stellarium)
    Der seinerzeit fünfzehnte Planet des Sonnensystems wurde nach der griechischen Göttin des Regenbogens benannt. In den kommenden Nächten zeigt sich Iris so gut am Firmament wie seit elf Jahren nicht mehr.
    Allerdings steht jetzt im Sternbild Widder nicht mehr ein Planet. Nachdem die Zahl dieser Körper stark zugenommen hatte, wurden sie als Kleinplaneten eingestuft.
    Das passt: Iris hat etwa 200 Kilometer Durchmesser. Das ist eher Mond- als Planetenmaß.
    Iris erreicht in genau einer Woche ihre beste Stellung. Dann ist der Kleinplanet knapp 130 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Er leuchtet so hell, dass er schon in einem Fernglas gut zu erkennen ist.
    Zwar nähern sich Erde und Iris knapp alle anderthalb Jahre an. Doch die Begegnungen fallen äußerst unterschiedlich aus. Entscheidend ist, wo sich Iris gerade auf ihrer recht stark elliptischen Bahn befindet.
    In schlechten Jahren bleibt der Abstand mehr als doppelt so groß wie derzeit. Der Kleinplanet ist dann auch viel weiter von der Sonne entfernt und wird entsprechend schwächer beschienen. Er ist dann nur in einem Teleskop zu sehen.
    In diesem Jahr passt alles fast perfekt zusammen. Noch besser zeigt sich der Kleinplanet Iris erst im Jahr 2054.