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Astronomie
Amateure enttarnen Geheimmission

Derzeit kreist wieder ein unbemanntes Raumschiff des Typs X-37B um die Erde. Die US-Luftwaffe unterhält zwei dieser "Weltraumflugzeuge", wie die Mini-Shuttles auch genannt werden.

Von Dirk Lorenzen | 03.08.2015
    X-37B bei Rolltests auf der Luftwaffenbasis Vandenberg
    X-37B bei Rolltests auf der Luftwaffenbasis Vandenberg (USAF)
    Der aktuelle Flug ist die vierte Mission dieser Art. Das Raumschiff startet an der Spitze einer Rakete, landet aber auf einer Rollbahn - wie einst die US-Raumfähren.
    Bei diesen Missionen gibt es immer das gleiche Spielchen: Fünf Minuten nach dem Start beginnt eine Nachrichtensperre.
    Es gibt bestenfalls die Bestätigung, dass die Umlaufbahn sicher erreicht wurde. Aber auf welcher Bahn das Weltraumflugzeug unterwegs ist, wie lange es im All bleiben soll und was die Ziele der Mission sind, bleibt geheim.
    Ein "Weltraumflugzeug" vom Typ X-37 nach einem früheren Flug
    Ein "Weltraumflugzeug" vom Typ X-37 nach einem früheren Flug (USAF)
    In einem Anfall von Offenheit berichtete beim aktuellen Flug ein Militärsprecher, es gehe unter anderem um den Test eines elektrischen Antriebs und darum, Materialproben den harschen Weltraumbedingungen auszusetzen.
    Bei der Umlaufbahn ist die Geheimniskrämerei völlig albern. Denn es dauert nur Tage, bis findige Amateurbeobachter den Kurs des Objekts analysiert haben.
    Dieses Mal kreist X-37B in rund 320 Kilometern Höhe um die Erde - auf einer Bahn, die um achtunddreißig Grad gegen den Äquator geneigt ist.
    Alle zwei Tage überfliegt das Raumschiff dieselben Regionen der Erde - dies könnte ein Indiz dafür sein, dass es auch um die langfristige Überwachung bestimmter Gebiete geht.
    Allerdings meinen viele Fachleute, dass sich mit dieser Art Raumschiff kaum sinnvolle Aufgaben zu vertretbaren Preisen durchführen lassen.