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Astronomie
Blasser Mond am blauen Himmel

Morgen nach 10 Uhr sinkt der abnehmende Halbmond allmählich in die horizontnahen Dunstschichten im Westen. Es ist nicht 10 Uhr abends gemeint, sondern 10 Uhr am Vormittag.

Von Dirk Lorenzen | 11.02.2015
    Der Mond zeigt sich auch am Tageshimmel
    Der Mond zeigt sich auch am Tageshimmel. (Stellarium)
    Wenn die Sonne aufgeht, verschwinden die Himmelsobjekte nicht. Die Sterne der Nacht und die Planeten befinden sich weiter am Firmament, werden aber von der Sonne überstrahlt und sind daher nicht mehr zu sehen.
    Eine Ausnahme ist die Venus, die zur Zeit ihrer größten Helligkeit von Spezialisten auch am blauen Tageshimmel mit bloßem Auge auszumachen ist.
    Der Mond macht es uns viel einfacher: Er ist so hell, dass er auch bei Sonnenschein gut zu sehen ist, aber natürlich nicht in so wunderbarem Silberlicht wie bei Nacht. Tagsüber zeigt er ein blasses Grau.
    Bis etwa Montag ist der Lauf des Mondes über den Tageshimmel gut zu verfolgen. Von Tag zu Tag bewegt sich die Sichel näher an die Sonne heran und wird dabei immer dünner.
    Der Mond ist stets hell genug, um sich gegen das gleißende Sonnenlicht durchzusetzen. Nur wenn zu viel Dunst das Firmament milchig verfärbt, hat er es oft schwer, sich zu behaupten.
    Ist der Mond eine recht dünne Sichel, hilft es, in etwa zu wissen, wo man Ausschau halten sollte: Sonntag steht die Mondsichel gegen 9 Uhr früh genau im Süden.
    Nur in den zwei Tagen um Neumond herum ist unser Begleiter meist nicht zu erspähen - dann ist er zu dünn und geht im Glanz der Sonne unter.
    Dass ausgerechnet die Kugel des Vollmonds niemals am Tage zu sehen ist, ist keineswegs paradox: Der Vollmond steht der Sonne genau gegenüber und daher nur bei Nacht am Himmel.