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Astronomie
Das Imperium schlägt zurück

Kometen und Asteroiden gelten als gefährliche Bedrohung aus dem All. Der Zusammenstoß größerer Brocken mit der Erde hat in der Vergangenheit schon wiederholt zu globalen Katastrophen geführt und damit Massensterben auf unserem Planeten ausgelöst.

Von Hermann-Michael Hahn | 04.07.2015
    Der Komet Tempel 1 - vor und nach dem Einschlag des Impaktors
    Der Komet Tempel 1 - vor und nach dem Einschlag des Impaktors (NASA)
    Heute vor zehn Jahren schlug das Imperium zurück. Am 4. Juli 2005 rammte ein von der Erde aus auf den Weg gebrachter, waschmaschinengroßer und rund 400 Kilogramm schwerer Metallklotz die Oberfläche des Kometen Tempel-Eins.
    Nicht, dass dieser knapp fünf Kilometer große Komet eine Bedrohung für die Erde dargestellt hätte, die es zu beseitigen galt.
    Durch den Aufprall wollten die beteiligten Wissenschaftler vielmehr die mutmaßlich dünne Haut des Kometen ankratzen und den Auswurf von darunter liegender Materie provozieren.
    Das Ergebnis war für viele überraschend, galten Kometen doch bis dahin als schmutzige Schneebälle - eine Mixtur aus verschiedenen gefrorenen Gasen, also Eis, mit eingelagerten Staubteilchen.
    Zumindest in der oberen Deckschicht des Kometen scheinen die Anteile von Eis und Staub allerdings vertauscht zu sein, denn in der durch den Aufprall freigesetzten Explosionswolke fanden die Forscher deutlich mehr Staub als erwartet und dafür weniger Eis.
    Insgesamt aber erwies sich der Komet als äußerst porös - mit entweder großen Hohlräumen im Innern oder einer nur sehr lockeren Gesamtstruktur.
    Ein ganz ähnliches Bild lieferte inzwischen die europäische Kometensonde Rosetta von ihrem Zielobjekt, dem Kometen Tschurjumow-Gerasimenko. Am Ende ihrer Mission soll Rosetta den Kometen allerdings nicht rammen, sondern auf ihm landen.