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Astronomie
Das Pferd auf dem Rücken

Jetzt fliegt wieder Pegasus, das geflügelte Pferd, Nacht für Nacht über den Himmel. Es ist auch als Herbstviereck bekannt und leuchtet derzeit in den Abendstunden im Südosten. Es steht zunächst auf einer Ecke, gegen 1 Uhr früh dann aufrecht hoch im Süden.

Von Dirk Lorenzen | 03.09.2015
    Das Sternbild Pegasus in einer historischen Darstellung
    Das Sternbild Pegasus in einer historischen Darstellung (Bode)
    Das Viereck bildet den Rumpf des Pferdes. Am Stern in der rechten unteren Ecke schließt sich nach rechts ein langes flaches Dreieck an, das den Kopf darstellt. Die Vorderbeine sind zwei Ketten schwächerer Sterne, die sich von der rechten oberen Ecke nach rechts erstrecken.
    Für uns liegt das Pferd also auf dem Rücken. Für Beobachter weit auf der Südhalbkugel galoppiert Pegasus dagegen richtig herum über den Nordhimmel.
    Die helle Sternkette der Andromeda kann man sich als seine Hinterbeine vorstellen. Für uns schließt sie sich links oben an das Herbstviereck an. Der Eckstern gehört offiziell bereits zur Andromeda.
    Der Sage nach ist Pegasus das Kind des Meeresgottes Poseidon und der Medusa. Er entsprang dem Rumpf der Medusa, als Perseus ihr das Haupt mit den Schlangenhaaren abgeschlagen hatte.
    Auf dem Gipfel des Helikon-Gebirges nördlich von Korinth soll Pegasus mit seinem Hufschlag die den Musen geweihte Quelle Hippokrene zum Sprudeln gebracht haben.
    Für die Astronomen ist im Pegasus ein großes Forschungsfeld entsprungen: Mitten zwischen seinen beiden rechten Ecken befindet sich der Stern 51 Pegasi. Er ist der erste halbwegs sonnenähnliche Stern, bei dem man Planeten entdeckt hat.
    Der Strom der Exoplaneten hat seine Quelle also im Pegasus-Viereck, das in den Herbstnächten am Himmel leuchtet.