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Astronomie
Das Shuttle-MIR-Projekt

Heute vor 20 Jahren wurde Raumfahrtgeschichte geschrieben. Zum ersten Mal in der Geschichte der bemannten Raumfahrt dockte eine amerikanische Raumfähre an einer russischen Weltraumstation an.

Von Hermann-Michael Hahn | 29.06.2015
    Die Raumfähre Atlantis hat während der STS-71-Mission an die russische Raumstation MIR angedockt
    Die Raumfähre Atlantis hat während der STS-71-Mission an die russische Raumstation MIR angedockt (NASA)
    Erst einmal zuvor hatte es ein gemeinsames amerikanisch-sowjetisches Raumfahrtprojekt gegeben. Im Sommer 1975 hatten eine Apollo-Kapsel und ein Soyuz-Raumschiff für rund zwei Tage eine Einheit gebildet.
    Die Mission STS-71, in deren Verlauf der Shuttle Atlantis heute vor 20 Jahren für knapp fünf Tage an die Raumstation MIR anlegte, war erst durch das Ende des kalten Krieges und den Zusammenbruch der UdSSR möglich geworden.
    An Bord befanden sich damals fünf US-Astronauten sowie zwei russische Kosmonauten - erst einmal zuvor war ein Russe mit einem Shuttle geflogen.
    Die beiden Kosmonauten blieben am Ende der gemeinsamen Mission an Bord der Station zurück, während die bis dahin tätige MIR-Besatzung mit zur Erde zurückkehrte. Dazu gehörte auch der erste Amerikaner an Bord der MIR überhaupt, Norman Thagard, sodass der Shuttle mit acht Astronauten landete.
    Insgesamt umfasste das gemeinsame Shuttle-MIR-Programm neun Flüge. Sie alle dienten der Vorbereitung der Zusammenarbeit im Rahmen der Internationalen Raumstation ISS.
    Im Verlauf dieser Kooperation hielten sich sieben US-Astronauten für insgesamt mehr als zweieinhalb Jahre an Bord der russischen Raumstation MIR auf und erlebten während dieser Zeit unter anderem einen Brand an Bord der Station sowie eine Karambolage mit einem unbemannten Soyuz-Raumschiff.