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Astronomie
Der Kleinste beim Größten

Heute kommt es zu einem wunderbaren Planetentreffen: Merkur, der kleinste der acht Planeten trifft den größten, Jupiter. Leider findet die Begegnung nur ein kleines Stück rechts der Sonne statt - und bleibt somit in deren Lichtglanz verborgen.

Von Dirk Lorenzen | 02.08.2014
    Doch Satelliten, die aus dem Weltraum die Sonne beobachten, erwischen Merkur und Jupiter beim Rendezvous. Denn ohne die Atmosphäre, die das Sonnenlicht streut und für den blauen Tageshimmel sorgt, sind Sonne und Gestirne zu sehen.
    Der Satellit SOHO, den Europas Weltraumorganisation ESA gemeinsam mit der NASA betreibt, liefert seit fast zwei Jahrzehnten exzellente Blicke auf die Sonne und ihre Umgebung.
    An Bord von SOHO befindet sich ein Koronograf. In diesem Instrument wird die helle Sonnenscheibe wie bei einer Sonnenfinsternis abgedeckt. Somit sind Sterne, Planeten und oft auch Kometen in der Umgebung der Sonne besonders gut zu sehen.
    Die SOHO-Bilder sind meist wenige Stunden nach ihrer Aufnahme im Internet zu bestaunen. So lässt sich heute und morgen verfolgen, wie sich Merkur Jupiter nähert und ihn überholt.
    Das ganze Manöver kommt natürlich allein durch unseren Blickwinkel zustande. Tatsächlich sind Sonne, Merkur und Jupiter im Weltraum weit voneinander entfernt.
    Käme Merkur wirklich nah an Jupiter heran, wäre dieser kaum beeindruckt. Denn schon sein Mond Ganymed ist größer als der Planet. Doch während Merkur auf eigener Bahn um die Sonne läuft und daher als Planet gilt, gehört Ganymed nur zum Gefolge Jupiters.
    Heute Abend treffen sich - ganz virtuell - der kleine Merkur und der große Jupiter.