Nach seinem Studium in Brünn und Prag arbeitete Luboš Kohoutek zunächst in seinem Heimatland, bevor er in die Bundesrepublik emigrierte. Hier war er mehr als dreißig Jahre lang an der Hamburger Sternwarte tätig.

Bei seinen Beobachtungen mit dem berühmten Hamburger Schmidt-Teleskop hat er zahlreiche Asteroiden und Kometen entdeckt, unter anderem den vermeintlichen Kometen des Jahrhunderts.

Weil dieser dann doch nicht so spektakulär am Himmel leuchtete, wie es sensationsheischend viele Medien versprochen hatten, gilt Komet Kohoutek bis heute als Enttäuschung. "Bleib mir weg mit Kohoutek", wurde vielerorts gekalauert.

Doch Luboš Kohoutek hatte einen äußerst bemerkenswerten Kometen entdeckt, der dicht an der Sonne vorbei zog. Wichtige Messungen gelangen der Besatzung des US-Weltraumlabors Skylab.

Der Bergedorfer Astronom hat noch zwei weitere Kometen entdeckt und zudem 75 Asteroiden. Wie sehr er seinem Heimatland verbunden ist, zeigt die Benennung etlicher dieser Körper.

Da gibt es unter anderem Smetana, Dvorák und Palach - nach Jan Palach, der sich aus Protest gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings verbrannt hat.

Später forschte Luboš Kohoutek über Veränderliche Sterne und Planetarische Nebel.

Morgen feiert er seinen 80. Geburtstag - ganz ohne Komet, denn seine berühmteste Entdeckung zeigt sich an unserem Himmel erst wieder in gut 75.000 Jahren.