Dienstag, 23. April 2024

Archiv

Astronomie
Der Sternenhimmel im Mai

Im nächsten Monat geht auch am Firmament die kühle Jahreszeit zu Ende, denn Orion und Stier verschwinden im Glanz der Sonne. Die Tage bekommen sommerliche Länge und die Nächte werden immer kürzer.

Von Dirk Lorenzen | 30.04.2015
    Blick an den Südhimmel zur Monatsmitte gegen 23 Uhr
    Blick an den Südhimmel zur Monatsmitte gegen 23 Uhr (Stellarium)
    Ende Mai steht in Hamburg die Sonne fast 17 Stunden am Himmel. Ab dem 12. beginnt dort die Saison der hellen Nächte. Die Sonne sinkt nur noch so knapp unter den Horizont, dass ganz im Norden die Abenddämmerung direkt in die Morgendämmerung übergeht.
    In Zürich beträgt die Tageslänge zum Monatsende knapp 16 Stunden - dort wird es jede Nacht richtig dunkel.
    Vier Planeten ziehen im Mai die Blicke auf sich: Merkur ist in der ersten Woche am Abendhimmel zu erspähen. Venus bleibt bis nach Mitternacht strahlender Abendstern.
    Jupiter glänzt weiter hoch im Südwesten im Krebs und Saturn schleicht im Skorpion tief über den Südhimmel - am 23. Mai erreicht er seine beste Stellung des Jahres. Am 5. steht der noch fast volle Mond in seiner Nähe.
    Am 21. Mai gesellt sich die Mondsichel zu Venus. An den folgenden drei Tagen wandert sie zu Jupiter weiter - Abend für Abend bieten die drei einen wunderschönen Anblick.
    Die Frühlingsfiguren Löwe, Bootes und Jungfrau sind schon gegen Mitternacht in den Südwesten gerutscht. Im Südosten steigt das markante Sommerdreieck auf und erreicht bis zum Beginn der Morgendämmerung die Nord-Süd-Linie.
    Dann zieht die helle sommerliche Milchstraße fast durch den Zenit. Früh morgens liegt schon der herbstliche Pegasus im Osten auf der Lauer. Der Himmel zeigt, dass es nicht ewig warm bleiben wird.