Donnerstag, 28. März 2024

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Astronomie
Die blauen Sterne von M47

Wer auch nur gelegentlich mit bloßem Auge den Sternenhimmel betrachtet, kann kaum den Sternhaufen der Plejaden übersehen. Die markante Gruppe zeigt sich abends hoch im Südwesten.

Von Hermann-Michael Hahn | 02.03.2015
    Solche Sternhaufen gelten als kosmische Kindergärten, denn sie enthalten in der Regel junge Sterne, die erst ein paar Millionen, vielleicht auch einige Zehnmillionen Jahre alt sind.
    Mit etwas Übung kann man das Alter eines Haufens an der Farbe seiner Sterne abschätzen: Je jünger ein Sternhaufen ist, desto mehr heiße, bläulich leuchtende Objekte enthält er.
    Solche heißen, blauen Sterne sind vergleichsweise kurzlebig. Sie enthalten zwar viel mehr Materie als zum Beispiel die Sonne, müssen aber in ihrem Innern auch sehr viel mehr Energie freisetzen, um nicht unter ihrer eigenen Schwerkraft zusammenzustürzen.
    Auch der Sternhaufen Messier 47 im Sternbild Achterdeck enthält etliche dieser strahlend blauen Sterne. Messier 47, etwa zwölf Grad östlich von Sirius zu finden, ist allerdings nur mit einem Fernglas gut zu sehen.
    Seine insgesamt etwa fünfzig Sterne sind rund viermal weiter entfernt als die Plejaden und erscheinen entsprechend weniger hell. Das Alter der Sterne wird auf achtzig Millionen Jahre geschätzt.
    Gut ein Grad weiter östlich steht wieder ein Sternhaufen: Messier 46 ist noch dreieinhalbmal weiter entfernt und mit 300 Millionen Jahren deutlich älter.
    Seine blauen, kurzlebigen Sterne sind längst explodiert, und so wirkt er wesentlich unauffälliger als Messier 47 mit seinen heißen blauen Sternen.