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Astronomie
Die Nächte, in denen die Sterne fallen

In den kommenden vier bis fünf Nächten huschen Dutzende von Sternschnuppen über den Himmel - pro Stunde. Sie scheinen aus dem Sternbild Perseus zu kommen; daher sprechen die Astronomen vom Sternschnuppenstrom der Perseiden.

Von Dirk Lorenzen | 10.08.2015
    Das Sternbild Perseus, aus dem die Sternschnuppen zu kommen scheinen, steigt nach Mitternacht am Osthimmel auf
    Das Sternbild Perseus, aus dem die Sternschnuppen zu kommen scheinen, steigt nach Mitternacht am Osthimmel auf (Stellarium)
    Ab etwa 23 Uhr lohnt es sich, nach den Leuchtstreifen am Himmel Ausschau zu halten. Einfach von einem möglichst dunklen Beobachtungsort hoch an den Osthimmel blicken und auf die meist nur für einen Sekundenbruchteil aufleuchtenden Sternschnuppen warten.
    Die größte Aktivität ist in der Nacht auf Donnerstag zu erwarten - dann treten bis zu hundert Meteore pro Stunde auf, darunter auch etliche recht helle Exemplare. Da Freitag Neumond ist, gibt es keinerlei störendes Mondlicht, das den Blick auf die Sternschnuppen trübt.
    Lange Zeit glaubten die Menschen, es fielen tatsächlich Sterne vom Himmel. Doch heute ist klar, dass dort Reste des Kometen Swift-Tuttle aufglühen. Jedes Jahr Mitte August kreuzt die Erde die Bahn des Kometen. Dort sind Staubpartikel und Sandkörnchen verteilt, die beim Eintritt in die Erdatmosphäre aufglühen.
    Eine helle Perseiden-Sternschnuppe
    Eine helle Perseiden-Sternschnuppe (Nagoya City Science Museum)
    Die etwa einhundert Perseiden, die bei idealen Bedingungen mit bloßem Auge zu sehen wären, sind für die Erde ein völlig unbedeutender Beschuss. Pro Tag treffen mehr als zehn Milliarden Objekte in die Erdatmosphäre - das meiste sind Staubteilchen und winzig kleine Körnchen.
    Wer noch nie eine Sternschnuppe gesehen hat, sollte die Nächte dieser Woche nutzen. Die Perseiden gelten als schönster Sternschnuppenstrom des Jahres - und als der mit den angenehmsten Beobachtungstemperaturen.