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Astronomie
Dunkle Energie, überall und nirgends

Seit Ende der 90er-Jahre glauben die meisten Astronomen, dass sich das Universum immer schneller ausdehnt. Nach dem gängigen Weltmodell bringt die mysteriöse Dunkle Energie den Kosmos immer mehr auf Touren.

Von Dirk Lorenzen | 03.03.2014
    Sollte das tatsächlich so sein, dann wäre die Dunkle Energie ein geheimnisvolles Phänomen, das das gesamte Weltall durchdringt. Man kann sie sich wie Materie vorstellen, die nicht anzieht, sondern abstößt.
    Dieses Substrat würde den gesamten Weltraum erfüllen - also auch jedes Haus auf der Erde, jeden Wald, jedes Auto und so weiter. Dunkle Energie wäre immer und überall.
    Doch so verlockend das klingen mag - für eine der künftigen Energiewenden taugt sie nicht. Denn zum einen ist noch keineswegs restlos geklärt, dass sich der Kosmos wirklich beschleunigt ausdehnt. Zwar spricht Vieles dafür - aber nach wie vor ist auch möglich, dass die Forscher einer Täuschung aufsitzen.
    Zum anderen räumen auch Astronomen ein, dass dieses Phänomen womöglich weder dunkel noch eine Energie ist. Der Begriff Dunkle Energie soll nur kaschieren, dass niemand die geringste Ahnung hat, was sich dahinter verbirgt.
    Ist es eine Energie des Vakuums? Gibt es im All eine kosmologische Konstante, die einfach zum Raum dazu gehört? Oder treibt ein geheimnisvolles Quintessenz-Feld das All auseinander? Niemand kann das derzeit sagen.
    So oder so: Bei der Lösung der Energieprobleme auf der Erde wird uns also das Universum nur wenig helfen - und wenn, dann nicht in Form von kosmologischen Fantastereien, sondern allenfalls mit der guten alten Sonnenenergie.
    gewünscht von Bergit Schmitt, Erich Binder, Rainer Wendeborn und Hans-Michael Andel