Freitag, 29. März 2024

Archiv

Astronomie
Ein Schwarzes Loch hat keine Haare

Als Schwarzes Loch bezeichnen die Astronomen ein Objekt, dessen geballte Anziehungskraft selbst Lichtstrahlen zurückhält: Die zum Verlassen eines Schwarzen Lochs notwendige Geschwindigkeit ist größer als die Lichtgeschwindigkeit.

Von Hermann-Michael Hahn | 12.04.2014
    Magnetfeldkarte der Milchstraße: in den roten Bereichen zeigen die Magnetfeldlinien auf den Beobachter, in blauen von ihm weg
    Magnetfeldkarte der Milchstraße: in den roten Bereichen zeigen die Magnetfeldlinien auf den Beobachter, in blauen von ihm weg (MPIA)
    Dadurch kann keinerlei Information aus dem Innern eines Schwarzen Lochs nach außen dringen - oder, wie es der amerikanische Physiker James Archibald Wheeler einmal formulierte: Ein Schwarzes Loch hat keine Haare.
    Wenn aber keine Information nach außen dringen kann, so kann ein Schwarzes Loch auch kein äußeres Magnetfeld besitzen.
    Zwar findet man in der Umgebung dieser Schwerkraftfallen durchaus sehr starke Magnetfelder, doch entstehen die innerhalb der Akkretionsscheibe. So bezeichnen die Astronomen jenen Mahlstrom, in dem einfallende Materie allmählich auf das Schwarze Loch zu läuft.
    Diese Magnetfelder können ausreichen, um einen Teil der Materie in engen, energiereichen Jetströmen senkrecht nach oben und unten davon zu treiben.
    Dagegen stammen die Magnetfelder, die eine Galaxie durchziehen, zu einem nicht unerheblichen Teil aus lokalen, turbulenten Strömungen heißen Gases. Heißes Gas, auch Plasma genannt, besteht aus elektrisch geladenen Teilchen, die aufgrund ihrer Bewegung ein Magnetfeld produzieren.
    Solche lokalen Felder werden dann im Zuge der galaktischen Rotationsbewegung wie bei einem Dynamo verstärkt und durchziehen schließlich die ganze Galaxie.
    Aufgrund ihrer Wechselwirkung mit elektromagnetischer Strahlung lassen sie sich auch über große Distanzen beobachten.
    gewünscht von Detlef Kaiser