Donnerstag, 25. April 2024

Archiv

Astronomie
Ein weiterer Planet, für zwei Wochen

Heute erreicht der Asteroid Vesta seine Opposition zur Sonne. Er steht an unserem Himmel der Sonne genau gegenüber, kommt der Erde dabei am nächsten und leuchtet auch am hellsten.

Von Dirk Lorenzen | 13.04.2014
    Vesta steht derzeit in der Jungfrau, ein Stück links von Mars
    Vesta steht derzeit in der Jungfrau, ein Stück links von Mars (Stellarium)
    Vesta ist noch bis Ende April so hell, dass er von perfekt dunklen Standorten aus gerade noch mit bloßem Auge zu erkennen ist. Am Himmel gibt es derzeit also nicht nur die Planeten Venus, Mars, Jupiter und Saturn zu sehen - sondern auch den Kleinplaneten Vesta.
    Die Beobachtung mit bloßem Auge ist nur etwas für Spezialisten. Doch schon ein kleines Fernglas zeigt den hellen Gast am Himmel deutlich - allerdings ist eine gute Sternkarte nötig, um zu erkennen, welcher Lichtpunkt im Blickfeld Vesta ist.
    Nur etwa fünf Vollmonddurchmesser links von Vesta steht Ceres, der größte Asteroid. Allerdings ist Ceres weiter von uns entfernt und daher nicht ganz so hell. Aber auch dieses Objekt zeigt sich im Fernglas.
    Ceres und Vesta bewegen sich im Sternfeld Tag für Tag ein Stück weiter - und verraten so durch ihre Bewegung, dass sie nur wie Sterne erscheinen, tatsächlich aber nahe gelegene Felskugeln sind.
    Der Bremer Astronom Heinrich Wilhelm Olbers hat Vesta im Jahr 1807 entdeckt. Für fast fünfzig Jahre galt Vesta, wie Ceres und zwei weitere Objekte, als richtiger Planet.
    Doch nachdem die Forscher immer mehr dieser Körper entdeckt hatten, entschlossen sie sich Mitte des 19. Jahrhunderts, Vesta und Co. nur noch als Asteroiden zu führen.
    Mit ihrer recht großen Helligkeit aber spielt sich Vesta für die nächsten zwei Wochen noch einmal als Planet auf.