Donnerstag, 25. April 2024

Archiv

Astronomie
Einsteins Denkmäler am Himmel

Heute vor 60 Jahren ist Albert Einstein verstorben. Seine Allgemeine Relativitätstheorie, die im Herbst hundert Jahre alt wird, ist eine Theorie der Schwerkraft, der Gravitation.

Von Dirk Lorenzen | 18.04.2015
    Vier Bilder desselben Quasars: Das "Einstein-Kreuz" am Himmel
    Vier Bilder desselben Quasars: Das "Einstein-Kreuz" am Himmel (NASA/ESA)
    Viele von ihr vorhergesagte Phänomene lassen sich im Weltall tatsächlich beobachten. Am berühmtesten ist wohl die Ablenkung von Sternlicht, das sehr nah an der massereichen Sonne vorbei läuft.
    Diesen Effekt hat Ende Mai 1919 der britische Astrophysiker Arthur Eddington bei einer totalen Sonnenfinsternis im Südatlantik gemessen.
    Zwar ist heute umstritten, ob die Genauigkeit tatsächlich ausreichend war - aber damals galten seine Messungen als triumphale Bestätigung der Einsteinschen Theorie.
    Die Sonne stand bei dieser denkwürdigen Finsternis im Stier, ein kleines Stück nördlich von Aldebaran und den Hyaden. Heute zum Einsteinschen Todestag steht die Venus fast exakt an der Finsternisstelle von damals.
    Die Lichtablenkung führt bei weit entfernten Galaxien zu einem kuriosen Effekt. Ein Galaxienhaufen im Vordergrund wirkt mit seiner Anziehungskraft wie eine große Linse, die das Licht weit dahinter liegender Objekte verstärkt und verzerrt.
    Manchmal zaubert dieses Phänomen auch mehrere Bilder desselben Objekts an den Himmel. Dies wurde 1979 erstmals beobachtet, beim Zwillingsquasar im Großen Wagen. Der steht ein Stück rechts unterhalb des hinteren unteren Kastensterns, ist aber mit bloßem Auge nicht zu sehen.
    Die Venus am Westhimmel und der Große Wagen hoch über den Köpfen erinnern heute an Albert Einstein und seine revolutionäre Theorie.