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Astronomie
Frank Drake und die Suche nach E.T.

Heute vor 55 Jahren hat ein junger US-Astronom ein großes Radioteleskop auf den Stern Tau Ceti im Walfisch gerichtet - und auf Signale außerirdischer Intelligenz gelauscht. Dies war der Beginn des Projekts Ozma, der ersten gezielten Suche nach Leben im All.

Von Dirk Lorenzen | 08.04.2015
    Das Allen Telescope Array (ATA) wird von Seti-Institute für die Suche nach extraterrestrischen Funksignalen genutzt
    Das Allen Telescope Array wird zur Suche nach intelligentem Leben genutzt (SETI)
    Zwei Monate lang hat Frank Drake mit dem Howard-Taltel-Teleskop in Green Bank, West Virginia, die beiden sonnenähnlichen und recht nahen Sterne Tau Ceti und Epsilon Eridani abgehört.
    Zwar hatte er das Projekt nach der Kinderbuchfigur Ozma benannt, der Herrscherin des sagenhaften Landes Oz. Doch auch dieser Name konnte das Glück nicht erzwingen. Frank Drake hat bei keinem der Sterne Hinweise auf ein wundersames Reich gefunden.
    Der junge Forscher von noch nicht einmal dreißig Jahren war sehr mutig. Damals galt den etablierten Kollegen die Suche nach außerirdischem Leben bestenfalls als interessant, aber eher sinnlos - zumeist sogar als etwas, das nur Spinner tun konnten.
    Aus Sicht der meisten Astronomen jener Zeit hätte Frank Drake die Beobachtungszeit lieber nutzen sollen, um kalte Staubwolken in der Milchstraße zu untersuchen oder das Gas ferner Galaxien.
    Doch der junge Forscher hatte den verwegenen Plan, sehr markante schmalbandige Radiosignale zu entdecken. Das hätte auf eine technische Zivilisation auf einem der möglichen Planeten dieser Sterne hingedeutet.
    Seit Jahrzehnten laufen große Suchprogramme, die Millionen von Radiofrequenzen auf charakteristische Spuren untersuchen. Doch zum Bedauern von Frank Drake ließ sich bis heute kein Funksignal von E.T. entdecken.