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Astronomie
Für ein Jahr auf die Raumstation

In wenigen Tagen starten der NASA-Astronaut Scott Kelly und die russischen Kosmonauten Mikhail Kornienko und Gennady Padalka mit einer Soyuz-Kapsel zur Internationalen Raumstation. Für Kelly und Kornienko wird es eine ganz besondere Reise: Sie bleiben für ein ganzes Jahr im All.

Von Dirk Lorenzen | 24.03.2015
    Bisher waren die Besatzungen der ISS längstens ein halbes Jahr oben. Nun aber sollen die beiden erfahrenen Raumfahrer einen wahren Langzeitaufenthalt im All erproben.
    Es geht vor allem darum, welchen körperlichen und psychischen Belastungen Kelly und Kornienko ausgesetzt sind. Sollte es künftig Flüge mit Menschen zu Asteroiden oder gar zum Mars geben, so könnten die Flugzeiten deutlich über einem Jahr liegen.
    Mediziner untersuchen, ob die Leistungsfähigkeit der beiden Raumfahrer unter der langen Missionsdauer leidet, ob sie leichter erkranken oder sich andere unerwartete Probleme einstellen.
    Zudem wird auch Scott Kellys Zwillingsbruder Mark, ein ehemaliger NASA-Astronaut, während des Jahres auf der Erde regelmäßig untersucht. So sollen mögliche Auswirkungen des Weltraumaufenthalts besser auffallen.
    Wenn Scott Kelly und Mikhail Kornienko im März 2016 endlich zur Erde zurückkehren, werden sie dennoch keinen Langzeitrekord aufgestellt haben.
    Denn Sergej Krikaljow hat sich bei insgesamt sechs Raumflügen mehr als zwei Jahre und zwei Monate im Weltraum aufgehalten.
    Und auch Waleri Poljakows Rekord des längsten Raumfluges wird bestehen bleiben: Auf der russischen Raumstation MIR lebte er vor zwanzig Jahren ununterbrochen für ein Jahr und zweieinhalb Monate.