Freitag, 29. März 2024

Archiv

Astronomie
Hamburga am Himmel

Knapp oberhalb von Jupiter erreicht heute Nacht der Kleinplanet Hamburga seine erdnächste Stellung. Der knapp hundert Kilometer große Brocken ist jetzt etwa 170 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.

Von Dirk Lorenzen | 09.02.2015
    Die Hamburger Sternwarte in Bergedorf, Ort vieler Asteroidenentdeckungen
    Die Hamburger Sternwarte in Bergedorf, Ort vieler Asteroidenentdeckungen. (Hamb. Sternw.)
    Der Kleinplanet wurde 1899 von seinem Entdecker Arnold Schwassmann nach dessen Heimatstadt Hamburg benannt. Damals trugen Asteroiden traditionell noch weibliche Namen, weshalb aus der Freien und Hansestadt eben das himmlische Hamburga wurde.
    Es gibt mehr als zwei Dutzend weitere Asteroiden, die einen Namensbezug zu der Stadt an Alster und Elbe haben. Der Kleinplanet Hammonia erhielt seinen Namen zu Ehren der Tagung der Astronomischen Gesellschaft in Hamburg.
    Der erste von der neuen Sternwarte Bergedorf entdeckte Asteroid bekam den Namen Montana, nach der lateinischen Fassung von Bergedorf. Seit der Hundertjahrfeier der alten Sternwarte 1933 kreist Centenia durch das Sonnensystem.
    Mellena erinnert an Senator Werner von Melle, ohne dessen Einsatz es den Sternwartenneubau in Bergedorf kaum gegeben hätte. Lipperta hält die Erinnerung an einen bedeutenden Mäzen der Astronomie wach.
    Universitas ehrt die Universität Hamburg, Repsolda einen legendären Konstrukteur von Teleskopen und Messinstrumenten.
    Allerdings haben sich Hamburger Astronomen bei der Namensgebung auch böse vergriffen. So kreist tatsächlich der Kleinplanet Muschi durch das All.
    Der heißt nicht nach dem Kosenamen der Frau eines früheren bayrischen Ministerpräsidenten, sondern nach dem von Hanni, der späteren Ehefrau des großen Astronomen Walter Baade.