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Astronomie
Heavy Metal im frühen Universum

Nach dem Urknall war das Universum zunächst kühl und dunkel - riesige Wolken aus Wasserstoff und Helium waberten durch den unendlichen Raum. Etwa 300 Millionen Jahre später zündeten die ersten Sterne und machten wieder Licht.

Von Dirk Lorenzen | 17.04.2014
    Viele dieser Sterne explodierten sehr schnell als Supernova und schleuderten schwerere Elemente wie Kohlenstoff, Sauerstoff und Eisen in die Umgebung. Die Astronomen nennen alle Stoffe, die schwerer sind als Helium, Metalle - auch wenn das chemisch nicht korrekt ist.
    Chalance Safranek-Shrader, Doktorand an der Universität Texas in Austin, hat gemeinsam mit zwei Kollegen erstmals simuliert, wie sich in einer typischen Gaswolke unter damaligen Bedingungen die ersten Sterne gebildet haben könnten.
    Offenbar ging es äußerst dynamisch zu: So hat sich in den Simulationen aus einem Teilklumpen der Wolke in nur 7000 Jahren ein Sternhaufen mit vierzig Mitgliedern gebildet.
    Weitere Sterne kamen im Laufe der Zeit hinzu und die schwersten explodierten innerhalb von einigen hunderttausend Jahren. Dabei schleuderten sie schwerere Elemente hinaus ins All - allerdings keineswegs gleichmäßig in alle Richtungen, sondern eher in Form von Klumpen.
    Die neuen Elemente vermischten sich anfangs nur sehr langsam mit dem vorhandenen Gas, anders als bisher gedacht.
    Bald sind die Astronomen nicht mehr nur auf Simulationen der Ära der ersten Sterne angewiesen. Denn das besonders empfindliche James-Webb-Weltraumteleskop wird so weit in die Vergangenheit zurückblicken können, um zu zeigen, was damals wirklich passiert ist.