Über das Innere der Venus wissen wir dagegen wenig, weil es keine aufschlussreichen Messungen etwa der Ausbreitung von Bebenwellen gibt: Denn Seismometer halten die unwirtlichen Bedingungen auf der Venus bestenfalls für einige Stunden aus.
So können die Forscher nur spekulieren, ob es auf der Venus heute noch aktiven Vulkanismus gibt. Zumindest vor rund 500 Millionen Jahren haben ergiebige Lavaströme weite Teile der Venusoberfläche völlig neu gestaltet.
Den bislang stärksten Hinweis auf vulkanische Aktivität lieferten die Infrarotbilder der europäischen Raumsonde Venus Express, deren Mission vor neun Monaten zu Ende gegangen ist.
Wissenschaftler des Göttinger Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung identifizierten vier Bereiche auf der Planetenoberfläche, in denen die Temperatur im Verlaufe weniger Tage dramatisch anstieg und anschließend wieder sank.
Dabei wurden vorübergehend Werte um 830 Grad Celsius gemessen, 350 Grad über der globalen Durchschnittstemperatur.
Da diese heißen Gebiete alle in einer geologisch sehr jungen Gegend liegen, sind die Forscher dort wohl vulkanischen Aktivitäten der Venus auf die Spur gekommen.